Die gemeinsame Gewerkschaftsfront aus FCGB («Fédération générale du travail de Belgique»), CSC («Confédération des syndicats chrétiens») und die CGSLB («Centrale générale des syndicats libéraux de Belgique») will mit der Großdemonstration in Brüssel gegen Einschnitte im öffentlichen Dienst und im Unterrichtsbereich protestieren. Sie fordern eine Wiederaufnahme des Sozialdialogs.
Dieser liegt ganz besonders seit der «loi Peeters», benannt nach dem aktuellen Vize-Regierungschef und Beschäftigungsminister Kris Peeters, vollständig brach.
Ein Jahr Referenzperiode
Mit dem Gesetz soll die Arbeitszeit auf eine Referenzperiode von einem Jahr ausgerichtet werden können. Möglich werden sollen Wochen mit 45 bis 50 Stunden Arbeitszeit, zusätzliche Abend- und Nachtarbeit und erweiterte Öffnungszeiten an den Wochenenden. Über die Einteilung der Arbeit soll alleine der Arbeitgeber entscheiden können. Flexible Arbeitszeiten mit Vorankündigungen von nur 24 Stunden sind ebenfalls im Gesetzesvorschlag erhalten.
Die Gewerkschaften sind gegen das neue Modell, das einer «24 Stunden auf 24 Stunden»-Wirtschaft entspreche. Zudem verlangen sie Maßnahmen gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Belgien.
Durch die Demonstration, die um 11.00 Uhr vor der Gare du Nord beginnen wird, wird es in der Hauptstadt Brüssel am Dienstag ganz sicher zu Verkehrsproblemen kommen. Während die Züge größtenteils normal funktionieren, warnt die Brüsseler Polizei laut den Kollegen von Le Soir ausdrücklich davor, sich mit dem eigenen Wagen nach Brüssel zu begeben. Mit Staus und Behinderungen ist ganz sicher zu rechnen.
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