Die meisten wurden mit zwei Schiffen Richtung Taranto in Süditalien auf den Weg gebracht, wie italienische Medien berichteten. Regierungschef Silvio Berlusconi hatte am Vortag angekündigt, alle 6000 Flüchtlinge sollten Lampedusa bis Samstag verlassen. Die Migrantenwelle der vergangenen Woche hatte dort ein Chaos bewirkt.
Noch am Donnerstag sollten weitere 2000 Nordafrikaner Lampedusa verlassen. Zuletzt gab es mehr Flüchtlinge als Einwohner auf der nur 130 Kilometer von der tunesischen Küste entfernten Insel. Nach wochenlangem Notstand waren die Insulaner auf den Barrikaden gegangen – aus Angst vor Gesundheitsgefahren und in Sorge um Fischerei und Tourismus. Sechs große Schiffe sollen in den nächsten Tagen die Flüchtlinge aufnehmen. Ein siebtes Schiff könnte noch folgen.
Tunis hat zugesichert, an den Küsten die Kontrollen zu verstärken, um den Flüchtlingsstrom zu bremsen. Trotzdem kamen in der Nacht zum Donnerstag weitere 500 Flüchtlinge auf Lampedusa an. Seit dem Sturz des tunesischen Präsidenten Zine El-Abidine Bel Ali im Januar landeten über 18 000 Tunesier auf dem nur 20 Quadratkilometer großen Eiland an, das selbst 4500 Einwohner zählt.
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