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Weil es Spaß macht

Weil es Spaß macht
(Alain Rischard/editpress)

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Zum Ehrenamt im Sport

An sportlichen Großevents mangelt es 2017 nicht. Das gilt nicht zuletzt für Luxemburg, wo in 21 Tagen die Weltmeisterschaft im Cyclocross stattfinden wird. Mitte September folgt dann die Tischtennis-Mannschafts-Europameisterschaft in der Coque. Zwei Großereignisse, die, so wie jede noch so kleine Sportveranstaltung, die Wochenende für Wochenende stattfindet, ohne ehrenamtliche Helfer nicht durchzuführen wären.

Obwohl die „Bénévoles“ zu den vom Aussterben bedrohten Spezies gehören, hatten die Organisatoren der WM in Beles zum Beispiel relativ schnell ihre rund 400 Freiwilligen zusammen. Da gibt es Vereine, die wesentlich größere Probleme haben, auch nur eine Person zu finden, die sich bereit erklärt, sich während der Jugendspiele um die „Buvette“ zu kümmern. Es scheint reizvoller zu sein, bei einem einmaligen Großevent mitzuwirken, als sich um die alltäglichen Belange des Vereinslebens zu kümmern – sogar wenn die Aufgaben an sich die gleichen sind. Beim Großereignis wird das Aufregende gesehen, im Verein eher die Verpflichtung.

Nur ein unverbesserlicher Optimist macht sich Hoffnungen, dass Veranstaltungen wie die Cyclocross-WM etwas an der Einstellung der Leute gegenüber dem „Bénévolat“ ändern könnten. Ein Mentalitätswechsel ist halt nicht so leicht herbeizuführen. Auch eine größere Wertschätzung des Ehrenamts durch Aktionen wie „Bénévole de l’année“ haben es nicht geschafft, die Motivation, eine Hand mit anzupacken, zu steigern. Es ist lediglich die wohlverdiente Anerkennung für diejenigen, die sich ohnehin engagieren.

Verantwortungsbewusstsein

Vielen Leuten fehlt es an der nötigen Zeit und mindestens ebenso viele sind einfach nicht bereit, ihre Zeit für die Freiwilligenarbeit zu opfern. Vereinsverantwortliche bemängeln regelmäßig, dass sie von einigen Eltern als eine Art „Crèche“ angesehen werden. Ein Problem, das sich über die letzten Jahre eher verschärft als verbessert hat. Die mangelnde Bereitschaft sorgt dafür, dass viele Vereine sehr stark von einzelnen Personen abhängig sind. So erklärt sich auch, wieso man bei Sportveranstaltungen unterschiedlichster Art immer wieder die gleichen Gesichter sieht.
Egal, ob bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open, der Skoda Tour de Luxembourg, der Flèche du Sud, dem Challenge Tageblatt, dem Escher Kulturlaf usw., usf., viele ehrenamtliche Helfer beschränken sich nicht bloß auf einen Verein, einen Verband oder ein Turnier. Würden sie nur die Verpflichtungen sehen, die mit ihrem Engagement einhergehen, wäre dies sicher nicht so.

Natürlich gehört zur Freiwilligentätigkeit ein gewisses Verantwortungsbewusstsein dazu, aber das ist mit Sicherheit nicht der einzige Beweggrund. Motivationsgründe sind eher die Verbundenheit mit dem Sport, den man liebt, der Kontakt mit Menschen, die ähnliche Interessen haben, und einfach, weil es Spaß macht.

Und hierfür muss man keine Jahrzehnte auf die nächste Weltmeisterschaft warten. Jedes Wochenende bieten sich genügend Gelegenheiten, um eine Hand mit anzupacken.