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Teilhabe an Technik

Teilhabe an Technik
(Alain Rischard/editpress)

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Mensch gegen Maschine

Zum Geldabheben geht wohl kaum noch jemand an den Bankschalter. Der Gang zum Geldautomaten ist schneller und einfacher. Aber wie sieht es mit anderen Bankdienstleistungen aus? Immer öfter werden Kunden, die am Bankschalter zum Beispiel eine Überweisung machen wollen, vom Schalterangestellten mehr oder weniger freundlich darauf hingewiesen, dass dies auch am Automaten möglich ist – wenn nicht sogar per Internet. Einwände, man möchte doch lieber von einer Person bedient werden, stoßen auf taube Ohren. Anweisung von oben! Und das Gefühl stellt sich ein, dass hier Mitarbeiter durch Technik ersetzt werden sollen. Dasselbe Gefühl kann den Supermarktkunden überkommen, wenn er plötzlich an der Kasse seine Einkäufe selber einscannen und abkassieren muss. Kein Geplauder mit der Kassiererin mehr. Einscannen, zahlen, einpacken und wieder raus aus dem Supermarkt. Effizient halt.

Die Diskussion ist nicht neu. In den 80ern und 90ern wurde bereits darüber debattiert, ob Computer den Menschen auf der Arbeit ersetzen und ihn in die Arbeitslosigkeit treiben werden. Im Nachhinein betrachtet, sind die schlimmsten Befürchtungen sicherlich nicht eingetreten. Menschliche Arbeitskraft wird immer noch benötigt und Computer sind mehr ein Werkzeug als ein Ersatz für Mitarbeiter.

Maschinen erhöhen die Lebensqualität

Der technische Fortschritt hat allerdings den Arbeitsalltag und den Alltag insgesamt grundlegend verändert. Maschinen erhöhen die Lebensqualität. Entlasten Menschen bei körperlicher Arbeit. Unterstützen Menschen bei geistiger Arbeit. Neue Berufe – zum Beispiel im ICT-Bereich – sind entstanden. Auch heute argumentieren Banken, die Schalterbeamten würden ja nicht wirklich abgebaut. Vielmehr würde ihre Arbeit heute einen neuen Schwerpunkt in Beratungsdienstleistungen haben. Aber selbst das können Roboter heutzutage – zum Teil – erledigen.

Ob aufgrund der technischen Entwicklung, die heute passiert, tatsächlich Arbeitsplätze verloren gehen, ist sehr schwer vorherzusehen. Es wäre aber falsch, den technischen Fortschritt zu verdammen oder ihn stoppen zu wollen.
Vielmehr muss auf der anderen Seite darauf geachtet werden, dass der Fortschritt den Menschen – sowie der Natur – zugute kommt. Dass er das Leben erleichtert. Durch Technik kann Arbeit vom Arbeitsplatz entkoppelt werden. Neue Freiheiten entstehen. Bei einigen Berufen spielt es keine Rolle mehr, ob man im Büro oder auf Bali sitzt. Sie kann uns ungeliebte Arbeiten abnehmen, so dass wir uns auf die Aufgaben konzentrieren können, die Spaß machen. Letztendlich soll jeder vom technischen Fortschritt profitieren können.

Eine Herausforderung

Es wäre fatal, wenn nur wenige Menschen daraus einen Nutzen ziehen könnten. Investoren zum Beispiel, die mit einer kleineren Belegschaft eine höhere Dividende erwirtschaften wollen. Oder Manager, die Computer befehligen, anstatt mit Mitarbeitern zusammenzuarbeiten.
Der Fortschritt der Technik zwingt uns seit Jahrtausenden, die Art und Weise, wie wir arbeiten, zu überdenken – heute vielleicht in einem höheren Maße als je zuvor. Eine Herausforderung, die angegangen werden muss.