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Zweifelhaft

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Coe der richtige Mann?

Das Fazit der unabhängigen Untersuchungskommission der WADA kommt wenig überraschend. Bereits vor der Veröffentlichung des zweiten Teils ihres Berichts im Doping- und Korruptionsskandal war bekannt, dass die IAAF-Spitze komplett versagt hat.

cschleimer@tageblatt.lu

Überraschender erscheint jedoch, dass der Vorsitzende Dick Pound dem jetzigen IAAF-Präsidenten Lord Sebastian Coe – der Lamine Diack als seinen spirituellen Leader bezeichnet – den Rücken gestärkt hat und sich damit zugleich widersprach. Denn der laut Pound „richtige Mann“ an der Spitze saß bereits zuvor acht Jahre als Vizepräsident im IAAF-Council und „hätte so um die Vorgänge wissen müssen“.

Diese Aussage passt einfach nicht zu der rigorosen Aufarbeitung der Untersuchungskommission, die zu einer Wende im Weltsport beitragen kann. Denn ob Coe das ebenfalls hinbekommen kann oder will, darf bezweifelt werden. Schließlich war er es, der die Dopingenthüllungen zu Beginn als Kriegserklärung bezeichnet hat und wegen der WM-Vergabe an Eugene in die Kritik geraten war.

Dieser Coe redet nun von Aufarbeitung und einer besseren Zukunft. Mehr als leere Phrasen schlagen bislang nicht zu Buche, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt hat Coe es noch nicht für nötig gehalten, das russische Whistleblower-Ehepaar Stepanov zu kontaktieren bzw. ihnen dafür zu danken, dass sie den Stein ins Rollen brachten.