Die Städtepartnerschaften sind eine Folge des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Konflikt war das Hauptziel der europäischen Entscheidungsträger, egal welchen Landes, eine erneute bewaffnete Auseinandersetzung zu verhindern. Europa sollte zusammenwachsen. Um dieses Vorhaben zu bewerkstelligen, mussten Wege gefunden werden, das gegenseitige Verständnis der einst verfeindeten Länder zu verbessern. Eines der Instrumente, Völkerverständigung zwischen den europäischen Staaten zu verbessern, wurden die Städtepartnerschaften.
Durch den regelmäßigen Kontakt und Austausch lernen die Leute der Partnergemeinden sich gegenseitig besser kennen. Sie erfahren so mehr über die Lebensweise der anderen, ihre Probleme, ihre Träume usw. Das baut Hemmschwellen ab und fördert die Toleranz und das gegenseitige Verständnis. Es entstehen Freundschaften zwischen den Einwohnern der verschiedenen Länder. Einige wandern sogar aus, heiraten jemanden aus einem anderen Land … Auf diese Weise rückt Europa enger zusammen und ein erneuter Krieg in weitere Ferne. Denn oft entstehen Konflikte durch die Angst vorm Unbekannten. Aber wer bekämpft schon einen Partner, den man lange kennt und mit dem man häufig Kontakt hat?
Die Städtepartnerschaften werden so zu einem wichtigen Element einer Politik der Annäherung – und in diesem Sinne zu einem bedeutenden Friedensinstrument. Und das ist gut so.
Diese Städtepartnerschaften oder Jumelages hat es schon in den 1960 e Jahren gegeben, besonders unter grösseren Gemeinden. Besonders in der jetzigen Zeit, der Globalisierung, ist ein gegenseitiger Austausch und Kennenlernen von Bedeutung. Fremdes und Andersein schürt Angst, deshalb ist das Aufeinanderzugehen besonders wichtig. Gemeinsame kulturelle Aktivitäten führen die Bürger zusammen. Europa wird überschaubar und gelebte Wirklichkeit. Sprachliche Barrieren werden so überwunden, Vorurteile abgebaut und Toleranz gefördert. Leider fehlt es manchen kleingeistigen Gemeindeverantwortlichen an Mut und/oder Kompetenz eine solche begrüssenswerte Initiative in die Wege zu leiten. In dem Fall scheitert das Zusammenwachsen an der berühmten Kirchturmpolitik.