„Léiwer Herrgottsblieschen, gëff ons Speck an Ierbessen …“ – noch vor 30 Jahren sprach in Luxemburg niemand über Halloween. Der einzige Tag, an dem Kinder von Tür zu Tür gingen, um Süßigkeiten zu sammeln, war „Liichtmëssdag“. Heute ziehen immer mehr kleine Monster um die Häuser und verlangen am Abend des 31. Oktober „Süßes oder Saures!“.
Der Halloween-Brauch kommt ursprünglich nicht aus Amerika, sondern von den Kelten. Samhain, wie sie den Tag nannten, markierte den Beginn des Winters am 1. November. Sie glaubten, dass am Vorabend die Grenze zum Totenreich verschwimmt und Geister auf der Erde wandeln.
Irische Einwanderer brachten den Brauch Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika. Und die Amerikaner kommerzialisierten ihn, so wie sie es bereits mit anderen religiösen Festen getan hatten. Halloween ist inzwischen auch in Luxemburg angekommen. Das liegt nicht zuletzt an der amerikanischen Popkultur, die uns tagtäglich durch Hollywood-Filme und US-Serien eingeflößt wird. Wer sich eine Halloween-Folge von „Gilmore Girls“, „Friends“ oder „How I Met Your Mother“ anschaut, müsste lügen, wenn er sagt, er habe danach keine Lust auf ein fröhliches Zusammenkommen mit gruselig verkleideten Freunden. Dafür muss dann aber erst einmal ein Kostüm her. Und Süßigkeiten. Und gruselige Dekoration. Das kurbelt die Wirtschaft an – egal ob in Amerika oder in Luxemburg. Geschäftsleute, die dies nicht ausnutzen würden, wären keine.
Früher begnügten wir uns , um diese Jahreszeit, mit einer zu einem Totenkopf ausgehölten Rübe. Heute werden kaum noch Runkelrüben angebaut und aus einer alten Traditiion wurde eine schaurige Maskerade. Weshalb nicht diese makrabe irisch/amerikanische Party, keltischen Ursprungs, zu Allerheiligen mit der Gräbersegnung auf dem Friedhof verbinden? Da wären die Kirchenäcker gerammelt voll!
So wie das Geschäft "Weihnachten".
Da hat man kurz den Geburtstag des Jüngsten des Dreiergespanns auf den 24. Dezember gelegt und schon war man dabei. Schlemmerei und Lichterketten während der dunkelsten Zeit des Jahres,dazu ein schönes Glas Wein und Geschenke für die Kleinen. Wer kann da NEIN sagen.