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Wandel durch Handel

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(dpa)

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Wirtschaft kritisiert Sanktionen

Enge wirtschaftliche Verbindungen zwischen Ländern verhindern Kriege, so die offizielle Meinung. In Zeiten des Kalten Krieges wurde Wandel durch Handel herbeigeführt. Das vereinte Europa wurde auf engen Handelsbeziehungen aufgebaut. Kritiker werfen der EU heute noch vor, dass dieses Friedensprojekt nur eine Handelsgemeinschaft sei.

jpschmit@tageblatt.lu

Das Gegenteil von Handel sind Wirtschaftssanktionen. Diese haben noch keinen Krieg verhindern können. Kuba hat sich nicht geöffnet, weil die wirtschaftliche Situation nicht mehr tragbar war – sie war es schon lange davor. Die Sanktionen gegen den Irak haben Hussein von gar nichts abgehalten. Das Gleiche gilt für den Iran. Das Atomabkommen ist nicht wegen, sondern trotz der Wirtschaftssanktionen zustande gekommen.

Die Leidtragenden von Wirtschaftssanktionen sind nicht die lokalen Diktatoren, sondern der einfache Bürger. Saddam Hussein hat trotz Sanktionen ein Leben in Saus und Braus geführt, während die Bevölkerung am Mangel leidete. Dasselbe gilt heute noch für Nordkorea.

Durch Wirtschaftssanktionen werden ganze Länder niedergerungen. Niemand zieht Nutzen daraus. Weder die Länder, die sanktioniert werden, noch die Länder, die den Handel stoppen. Sanktionen helfen sogar den Diktatoren, weil sie die Schuld an der Misere der Menschen dem Ausland geben können.