Seit 2016 hat Luxemburg ein Zentrum für politische Bildung (ZpB). Aufgabe der Stiftung ist es, zu einem besseren Verständnis von Politik und Demokratie beizutragen. Ist das nötig? – Ja. Denn jeder interessiert sich in der einen oder anderen Form für
Politik und hat eine Meinung dazu.
Die Bankangestellte, die sagt, dass der Mindestlohn steigen muss, vertritt eine politische Meinung. Der Student, der findet, dass der öffentliche Verkehr für junge Menschen und Rentner gratis sein muss, vertritt eine politische Meinung. Die Schülerin, die wünscht, dass Schule abgeschafft wird, vertritt eine politische Meinung.
Das politische System, in dem wir leben, zu verstehen, ist eine Grundvoraussetzung, um seine politische Meinung geltend machen zu können. Unabhängig davon, ob man das bestehende System nun klasse findet oder ablehnt oder etwas dazwischen. Wer gegen das System argumentiert, sollte das System kennen. Wer für das System argumentiert, sollte das System auch kennen.
Ähnliches gilt aber auch für einen anderen Bereich: die Wirtschaft. Während sich mit dem ZpB eine unabhängige Stiftung der politischen Bildung angenommen hat, machen sich in der Wirtschaft seit Jahren ausgerechnet Lobbyverbände für eine bessere Finanzbildung stark. Vielleicht braucht es in Luxemburg ja noch ein Zentrum für Finanzbildung.
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