Es ist eine verfahrene Situation, die derzeit in der zukünftigen Kulturhauptstadt Esch herrscht. Auf der einen Seite haben wir einen überforderten Schöffenrat, der erst seit etwas mehr als 100 Tagen im Amt ist und sich weder mit Kunst noch mit der Veranstaltung von Großevents auskennt.
Auf der anderen Seite haben wir zwei Koordinatoren, die zwar künstlerisch begabt und gebildet sind, doch in Verwaltungsaufgaben offenbar weniger Geschick beweisen. Bedauerlicherweise führt das seit einigen Monaten zu erheblichen Kommunikationsproblemen, Missverständnissen und Auseinandersetzungen.
Anstatt dass Schöffenrat und Koordinatoren die Dinge gemeinsam angehen und an einem Strang ziehen, bekämpfen sie sich gegenseitig.
Seit dem Zusammenbruch der Stahlindustrie gehört der Süden bekanntlich nicht unbedingt zu den reichsten Gegenden Luxemburgs. In diesem Punkt ist man sich vermutlich einig. Doch bei der Art und Weise, wie die sozialen und wirtschaftlichen Probleme angegangen werden sollen, scheiden sich die Wege.
Die Kulturhauptstadt kann für Esch und die Südregion eine enorme Chance darstellen. Damit 2022 zum Erfolg wird, braucht es jedoch gegenseitiges Vertrauen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob dieses Vertrauen noch einmal wiederhergestellt werden kann. Die Zukunft einer ganzen Region hängt davon ab.
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