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Unmenschliche Geopolitik

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Wem kann man noch trauen? Jenen, die in der Stadt geblieben sind und ohne Beweise als mutmaßliche Kollaborateure gelten? Jenen, die alle im Stich gelassen haben und sich aus dem Staub gemacht haben, obschon sie nur ihr Leben retten wollten? Und welche Zukunft soll man eigentlich in einer Region haben, die dem Erdboden gleichgemacht wurde, von Terroristen bis in die letzte Ecke vermint wurde und für die es keine politische Strategie gibt, sondern wo nur das Recht des Stärkeren zählt?

Die aktuellen und einstigen Einwohner der gefallenen IS-Hochburg im Irak werden momentan mit diesen Fragen konfrontiert. Und als wäre dies nicht genug, bedeutet die Niederlage des IS keinesfalls das Ende der Terrororganisation, geschweige denn eine friedliche Zukunft für die Menschen in Mossul und im restlichen Irak.

Die Zentralregierung in Bagdad hat bei ihren Offensiven auf schiitische Milizen, die vom Iran gesteuert werden, gesetzt. In den letzten Monaten plünderten sie bereits bei ihren Feldzügen und vergewaltigten gnadenlos. Man möchte sich nicht vorstellen, was sie nun im größtenteils sunnitischen Mossul anstellen werden, nachdem der IS systematisch die wenigen schiitischen Bewohner der Stadt exekutiert hat. Das größte Problem hat jedoch weiterhin Bestand.

Obwohl die Situation im Irak übersichtlicher als im syrischen Stellvertreterkrieg ist, so ist die Ausgangslage seit drei Jahren die gleiche: Wer im Irak die Zügel an sich reißt, wird den Ausgang des Kriegs in Syrien maßgeblich mitbestimmen. Das Resultat dieser unmenschlichen Geopolitik sind weitere Tausende Tote, zerstörte Existenzen, Flüchtlingsbewegungen und irrsinnige Summen für den Wiederaufbau verwüsteter Städte – von denen die gleichen Kräfte profitieren, die besagte Kriege erst ermöglicht bzw. zugelassen haben.

MartaM
10. Juli 2017 - 18.46

Ein Blick in die Geschichtsbücher und Sie werden merken Terror gab es immer.Sowie die Welt sich verändert hat, die Kriege sich in Taktik und Vorgehen geändert haben, hat der Terror sein Gesicht geändert.Einige Beispiele aus der Geschichte: "Anschlag auf das Kaiserpaar in Sarajevo , das Vorgehen linker wie rechter Gruppierungen in Jahren 1915 bis zur Machtergreifung Hitlers,das Abbrennen der Synagogen, das Zerstören jüdischen Eigentums, der Braune Terror.....Irland,London...IRA....Olympiade München...PLO....Spanien...ETA.....Italien...Rote Brigarden,...Deutschland...RAF.....USA....KluKlux Clan....." Eine überflächlich, zusammengestellte Liste an Terror, ob vor der Gründung oder nach der Gründung Israels, Terror war in der Menschheitsgeschichte unter den verschiedensten Formen,Auswüchsen omnipräsent.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
10. Juli 2017 - 17.50

Zu Zeiten von Sadam war das anders. Wer ist Schuld an dieser Misere und hunderttausenden Toten? Wer hat den Regimechange in Irak eingeleitet und das Land in die Steinzeit zurück gebombt? Ich lese immer noch nicht die Namen der Schuldigen in den Medien!

MartaM
10. Juli 2017 - 14.46

Mir scheint Sie verkennen die Problematik, es geht alleine um die Vorherrschaft der sunnitischen und schiitischen Machtblöcke, unterstützt von ausländischen Kapitalgebern die ihre Machtinteressen wahren und festigen möchten.