Headlines

Süchtig nach Macht

Süchtig nach Macht
(Reuters/© Stringer / Reuters)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nkurunzizas fataler Fehler

Was treibt einen Präsidenten dazu, in seinem Amt zu bleiben, obwohl sein Land wegen seiner Präsidentschaft wieder instabil wird? Pierre Nkurunziza, Burundis Regierungschef, löste im April dieses Jahres eine Welle der Entrüstung aus, als er seine Kandidatur für ein drittes Mandat ankündigte. Im Juli gewann er die Wahlen. Empörung bei der Opposition und bei Teilen der Bevölkerung. Sie hielten seine Wahl für verfassungswidrig. Diese sieht nur zwei Mandate vor.

nwildschutz@tageblatt.lu

Burundi verlor wieder die Ordnung. Fast 100 Menschen starben bei Protesten, mehr als 200.000 flohen. Dabei war Burundi unter Nkurunziza, nach jahrelangem Bürgerkrieg zwischen den Ethnien Hutu und Tutsi, endlich zur Ruhe gekommen. Mittlerweile haben Rebellengruppen angekündigt, ihn stürzen zu wollen. Nkurunziza hätte als Präsident des Friedens gehen können, der seinem Land eine Atempause, womöglich sogar eine Stabilisierung ermöglicht hat. Spätestens als die ersten Menschen infolge seiner Ankündigung starben, hätte er den Hut nehmen sollen. Er hat sich dagegen entschieden. Stattdessen wird er in die Geschichte eingehen als Präsident, der das Land wieder in die Dunkelheit trieb.

Ob ihn dabei seine Sturheit oder die pure Sucht nach Macht angetrieben hat, ist irrelevant. Der Leidtragende wird schlussendlich das burundische Volk sein, das auf den erhofften Frieden verzichten muss.