Um den Stromverbrauch mit lokal erzeugter Solarenergie abzudecken, braucht es eine Fläche von 1,3 Prozent des Landes. Dies hat eine Solarforscherin der Uni Luxemburg errechnet. Es wäre also durchaus möglich, das Großherzogtum über ein paar Solarparks mit Strom zu versorgen.
Nun stellt sich die Frage nach dem Sinn. Es gibt sicher eine ganze Reihe Vorteile, von Versorgungssicherheit über CO2 -Ziele bis zur Handelsbilanz. Doch diesen Vorteilen stehen auch Nachteile gegenüber. Die Forscherin meinte ebenfalls, dass Solarstrom in Südeuropa deutlich effizienter – also billiger – zu produzieren sei. Anstatt nationale Energiepläne zu erstellen, müsste das Problem auf europäischer Ebene angegangen werden.
100 Prozent grüner Strom aus Luxemburg hätte auch Nachteile für das Landschaftsbild und den Flächenverbrauch; an den Stellen, wo sich Solarparks befinden, können keine Häuser errichtet oder Nahrungsmittel angebaut werden.
Was für den Strom gilt, müsste auch für viele andere Dinge des täglichen Lebens gelten. Bis zum heutigen Tag wurde noch kein Auto, das durch Luxemburg fährt, im Großherzogtum gebaut. Selbst das Wasser, das viele Einwohner trinken, oder die Nahrungsmittel, die sie essen, stammen oft aus dem Ausland. Sogar der Arbeitsmarkt kann seinen Bedarf an Mitarbeitern nicht lokal decken. Warum sollte es bei der Energie anders sein?
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