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Robin Hood des Kapitals

Robin Hood des Kapitals
(Faussems)

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Michel Wurth und die Schwachen

Wir wissen nicht, was der Präsident der Luxemburger Unternehmer, Michel Wurth, während seiner Jugendzeit (oder auch später) so alles an Literatur konsumierte. War es Karl May? Ritt er heimlich als Winnetou durch die Weiten des Wilden Westens oder träumte er sich als Rächer der Enterbten mit Pfeil und Bogen durch den Sherwood Forest? Wie erwähnt, wir wissen es nicht.

rschneider@tageblatt.lu

Während seiner Intervention zum «Semestre européen», der Übung der Anhörung der Sozialpartner zu den Kommissionsvorschlägen, setzte er sich jedenfalls (ganz nach Vorbild der «Chambre des métiers») für die Starken, Reichen und zum Glück nicht immer Schönen ein.

Die Starken stärken, damit diese dann den Schwachen helfen können, so seine Theorie. Hätte Robin Hood dies gewusst, hätte er sich viel Mühe und Gefahr ersparen können, indem er den Sheriff von Nottingham konsequent unterstützt hätte.
Aber im Ernst: Die Wirtschaftstheorie des sogenannten «trickling down» funktioniert nun mal nicht.

Das Relikt aus der paternalistischen Stahlbarone-Zeit, als die Millionärsgattinnen, die sich weiland nicht mit Schönheits-OPs oder Schminktipps per Internet beschäftigen konnten, sich der Armen mehr aus Langeweile denn karitativer Güte und christlicher Nächstenliebe annahmen, funktioniert nicht, ansonsten hätten nicht 62 Ultrareiche so viel Vermögen wie die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung.