In Luxemburg sollen Praktika mit einem Gesetz geregelt werden. Der Bedarf an einem solchen Gesetz wurde von den Studierenden selbst angemeldet und das Thema von Arbeitsminister Nicolas Schmit aufgegriffen.
Bislang sind Praktika so gut wie gar nicht geregelt. Ein Gesetz ist, in diesem Sinne, ein riesiger Fortschritt. Unterdessen liest man immer wieder wahre Horrorgeschichten über «Stagiaires» im Ausland, die bis zur Erschöpfung arbeiten, um einen guten Eindruck bei einem potenziellen Arbeitgeber zu machen, und von jungen Menschen, die ein Praktikum an das andere reihen, weil sie keine feste Anstellung finden.
Das neue Gesetz in Luxemburg wird solche Ausbeutung wohl nicht völlig verhindern. Einige Arbeitgeber werden Schlupflöcher finden oder sich ganz einfach über das Gesetz hinwegsetzen. Auch wenn Praktikanten «freiwillig» bis zur Erschöpfung arbeiten, ohne sich darüber zu beschweren, sind die besten Gesetze wirkungslos. Welcher Praktikant will schon gerne seinen Arbeitgeber bei den Behörden melden?
Für «Stagiaires» gilt das Gleiche, was auch für reguläre Mitarbeiter gilt: Jeder hat auch eine Verantwortung gegenüber sich selbst. Langfristig bringt es keine Vorteile, sich ausbeuten zu lassen. Oft ist es besser, auf sein Recht zu pochen. Und mit dem neuen Gesetz gibt es bald ein Recht, auf das man pochen kann.
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