Einen Aspekt des unlängst veröffentlichten Statec-Berichts zur sozialen Kohäsion in Luxemburg untersuchte die Salariatskammer genauer und publizierte die Schlussfolgerungen nun in einem Econews. Es geht um Menschen, die hierzulande einer Arbeit nachgehen (angestellt oder selbstständig) und trotzdem an der Armutsgrenze leben.
Dass solche Fälle überhaupt existieren, ist schon schlimm genug; dass die Quote der Betroffenen aber seit 2011 steigt, grenzt an einen Skandal. Immerhin läuft die Wirtschaft hervorragend, der Staat ist kaum verschuldet, die Gelder für Sozialtransfers sind reichlich vorhanden.
Dass Luxemburg im europäischen Vergleich nur noch Spanien, Griechenland und Rumänien, also Länder mit großen finanziellen und wirtschaftlichen Problemen, in der entsprechenden Tabelle hinter sich lässt, folglich einer der EU-Staaten mit den meisten „Working Poor“ ist, ist nicht hinnehmbar und sollte eine neue Regierung prioritär beschäftigen.
Vor allem, wenn man weiß, dass während der Jahre 2016 und 2017 die Anzahl an arbeitenden Menschen, die als arm bezeichnet werden können, überdurchschnittlich zunahm, wird der Handlungsbedarf dringender …
So ist das, wenn das Kapital regiert. Die LSAP hat schon lange den Draht zu der Arbeiterklasse verloren. Bin immer wieder überrascht, wenn ein H. Würth gebetsmühlenartig seine 10 Gebote der UEL wiedergibt und keiner der LSAP Größen stellt mal ein Gegengebot. Wir hatten mal 2008 im Betriebsrat versucht die Löhne der Arbeiterschaft (unter 80 Mann) um 50 € zu erhöhen, keine Chance die Aktionäre waren einfach dagegen mit dem Argument das würde die Firma in den Ruin treiben. Mal sehen was der H. Salvini so fertig bringt, der hatte ja den Mund sehr voll genommen und den „Armen“ was versprochen. Wenn das so weiter geht werde ich auch auf die rechte Schiene wechseln. Leider habe ich schwere Arthrose im rechten Arm. :-)
Auf diesem Gebiet gehören wir also definitiv in Europa zu den Entwicklungsländern. Ein Hohn! Luxemburg ist ein armes reiches Land. Hier müssen sich die Sozialisten in die Pflicht genommen fühlen und alles dransetzen, damit dieser soziale Missstand schleunigst behoben wird. Immerhin tragen sie, als Regierungspartei, eine Mitschuld an diesen skandalösen Zuständen. Aber es gab ja Wichtigeres zu tun z.B. Space Mining. Die LSAP soll sich endlich bewusst werden, dass sie mehr eine Linkspartei ist, als eine der Mitte. Diese wird seit " Menschengedenken " von den Liberalen, der DP beansprucht und besetzt. Und wer die Wahl hat, entscheidet sich eher für das Original als für die Kopie. Wer vertritt in diesem Lande eigentlich noch die Interessen der Arbeiterklasse?