Dumm gelaufen nennt man so etwas. „Megan sollte erst GEWINNEN, bevor sie REDET“, hatte Donald Trump in Richtung des wohl prägendsten Gesichts der Frauen-WM getwittert. Megan Rapinoe und die US-Fußballerinnen sind seit gestern Weltmeister. Und sie werden wohl nicht in das „beschissene Weiße Haus“ pilgern, wie es in den Vereinigten Staaten nach großen Titelgewinnen Usus ist.
So wurde bei der WM in Frankreich nicht nur ein neuer Maßstab im Frauenfußball, sondern gleichzeitig ein starkes Zeichen gegen Rassismus, Homophobie und Geschlechterdiskriminierung gesetzt.
Technisch anspruchsvoll und vor allem sauberer und mit weniger Schauspiel und Firlefanz: So könnte der Vergleich der Weltmeisterschaften in Frankreich (Frauen) und Russland (Männer) ausfallen. Das Publikum scheint das zu würdigen, denn volle Stadien und tolle TV-Einschaltquoten kennzeichneten das gestern mit dem Finalsieg der USA über die Niederlande zu Ende gegangene Turnier. Der Boss des Fußball-Weltverbands FIFA, Gianni Infantino, sprach dann auch von der „besten Frauen-WM aller Zeiten“ und stellte für das nächste Turnier in vier Jahren eine Verdoppelung des Preisgelds von 30 auf 60 Millionen US-Dollar in Aussicht (zum Vergleich: 2022 werden beim Männerturnier in Katar 440 Millionen ausgeschüttet). Und natürlich eine Erhöhung der Teilnehmerzahl, was im Fußball seit einigen Jahren Konjunktur hat. Mehr Teams bedeutet nämlich mehr Einnahmen und mehr Stimmen bei FIFA-Wahlen. Aber eben auch mehr qualitativ schwächere Spiele.
Ob die WM in Frankreich wirklich ein Meilenstein für den Frauenfußball war, wird sich erst in einiger Zeit zeigen, wenn der Ligaalltag eingekehrt ist. Schon nach der WM 2011 in Deutschland war die Hoffnung auf einen Aufschwung groß, ohne dass sich etwas Wesentliches geändert hätte.
Ich weiß es jetzt, er hat nichts für Geld übrig.
Infantino, wieso finde ich den Mann so bescheiden wie der Trump? Bin sehr gespannt ob die Mädels alle im weißen Haus erscheinen wenn sie denn eingeladen werden. Mädels bleibt alle zuhause!