Am Montagabend wurde das Koalitionsabkommen der neuen CSV-«déi gréng»-DP-Mehrheit im Escher Rathaus unterzeichnet. Wenig überraschend ist, dass der Text noch vorwiegend die Handschrift der LSAP-«déi gréng»-Mehrheit trägt, die immerhin seit 17 Jahren gemeinsam Politik in Esch betrieben hat. Etwas mehr Substanz hätte man sich aber erwarten können, denn trotz einiger interessanter Ansätze, insbesondere im Bereich des Handels und der Stadtentwicklung, bleibt vieles noch sehr vage.
Die Escher Bürger haben große Erwartungen an die neue Mehrheit. In Internetforen und sozialen Netzwerken begegnet man immer wieder Zeitgenossen, die den «Wandel» in Esch herbeisehnen. Die LSAP scheint es sich in den vergangenen Jahren mit vielen verscherzt zu haben. Insbesondere der angebliche Verfall der Alzettestraße und das Unsicherheitsgefühl werden als Argumente angeführt. Auch die vermeintlich «übertriebene» Sozialpolitik der LSAP scheint nicht wenige Escher zu stören.
Die neue schwarz-grün-blaue Koalition hat die Sozialpolitik daher erst gar nicht in ihr Abkommen aufgenommen. Schon im Vorfeld der Wahlen hatten die drei Parteien angekündigt, mehr Familien mit höheren Einkommen anziehen zu wollen. Die Arbeitslosen und Niedrigverdiener sollen in den umliegenden Gemeinden angesiedelt werden, wo ihre barmherzigen Parteikollegen sie sicherlich mit offenen Armen empfangen werden. Eigentlich ist dies eine zynische Art, Politik zu betreiben. Man darf demnach gespannt sein, wie sich die Minettemetropole und der Rest der Südregion in den kommenden Jahren verändern werden.
Doch ruhig mal zynisch werden. Die sozial Schwachen besser verteilen, ist das die moderne Sozialpolitik. Wie wär’s wenn wir ein Ghetto errichten, südlich der Route de Belval ist noch viel Platz und das alte Thermalkraftwerk könnte man vielleicht auch reaktivieren. So wären die Escher Geschäftsleute nicht mehr so arm und die besser gestellten Herrschaften könnten wieder flanieren.
Die Probleme liegen viel tiefer, nur haben unsere Politiker kein Interesse daran was zu ändern. Wie wär es mit ein bisschen Solidarität und Mut zur SOZIALEN Marktwirtschaft, aber es haben alle Angst davor, sogar die Letzebuerger Sozialistesch AARBECHTER Partei, lauschen andächtig den Predigten der Arbeitgeber, scheint ein europaweites Phänomen zu sein.
Natürlich sollen die Sozial schwachen besser verteilt werden um zu verhindern dass esch zum sammelbecken von sozialfállen wird. Die finanzstarken gemeinden sollen auch ihre anteil nehmen am gemeinwohl. Was ist daran zynisch?
Jo do sin ech gespaant an dementsprechend sin d'Erwärdungen héich. Et ass zu Esch esou vill falsch gemaach gin, dat et baal net schlëmmer ka goën.
Wann ech durch d'Uelzechtstrooss (muss, well ech keng aaner Wiel hun) sin ech esou wäit d'Klappen säitlech zoumaachen an duerch gin ouni ze kucken. Op all Eck gët gebiëdelt, an ech fillt éen sech onwuel. En plus, bei 1,70 / Parking d'Stonn muss ech mir dat net méi undoën. Déi ärm Geschäftsleit mussen och dru gléwen. Et soll a muss schon zimlech vill geschéien fir dat erem méi Leit op Esch kommen.