Frank Schleck hat einen – wenn nicht sogar den größten – Anteil daran, dass die Radsporteuphorie in Luxemburg vor gut zehn Jahren ausgebrochen ist. Schleck hat vielen Radsporttalenten den Weg geebnet und gezeigt, dass man mit harter Arbeit zu großen Erfolgen fahren kann. Allerdings hatte er mit einem Thema immer so seine Probleme. Wenn es um Doping ging, wirkte er oft genervt und war schnell gereizt.
Womöglich liegt es daran, dass Schleck selbst zweimal unter Dopingverdacht stand (durch die Überweisung an Doping-Arzt Fuentes und die positive Xipamid-Probe). Auch diese „Schönheitsfehler“ bleiben in Erinnerung. Ihm zugute halten muss man, dass er in einer schwierigen Zeit in den Profi-Radsport einstieg, als der Sport wesentlich weniger transparent war als heute. Viele aus seiner Generation stehen dem Thema Doping eher verschlossen gegenüber. Dabei ist dieses Übel des Sports nicht totzuschweigen und ein offener Umgang wäre wünschenswert, vor allem, um den Nachwuchs zu schützen. Dennoch wird Frank Schleck zu Recht als einer der größten luxemburgischen Radsportler in die Geschichte eingehen.
Viel beeindruckender als seine Erfolge – sei es beim Amstel Gold Race, auf der Alpe d’Huez oder bei sonstigen Rennen – sind seine Einstellung und seine Kämpfernatur. Bei allen Rückschlägen, die er zu bewältigen hatte, schaffte er es immer wieder, zurückzukommen. Und zwar bis zu seiner allerletzten Saison.
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