Sie waren angetreten, um die Fenster aufzureißen. Es war eines der großen Versprechen dieser Koalition. Den CSV-Staat aufbrechen, Schläfer beseitigen, Seilschaften kappen. Weniger martialisch ausgedrückt: Luxemburg modernisieren. Doch konnte das eingehalten werden? Was bleibt von diesem Versprechen nach fünf Jahren Blau-Rot-Grün?
Tatsächlich hat zumindest die DP die Fenster weit geöffnet. Sie schreckte nicht davor zurück, personalpolitisch einen klaren Schnitt zu machen. Alte Garden, denen zumindest eine Nähe zur CSV nachgesagt wird, wie Marc Colas im Staats- oder Georges Heinrich im Finanzministerium, wurden durch neue Spitzenbeamte ersetzt. Ähnliches geschah in Verwaltungsräten. Das Problem: Die DP hat alten durch neuen Mief ersetzt. An keiner Person wird das aktuell deutlicher als an Laurent Loschetter. Der erfolgreiche Unternehmer sitzt im Verwaltungsrat des Mudam und ist Präsident von Radio 100,7 – zwei öffentliche Einrichtungen, die nachhaltig das kulturelle und mediale Leben in Luxemburg bereichern. Loschetter besitzt zwar keine Parteikarte, ist jedoch ein enger Vertrauter von Xavier Bettel mit marktliberaler Gesinnung, wie auch die Journalisten von Radio 100,7 zu spüren bekamen.
Das engagierte Entgegentreten der 100,7-Redaktion gegenüber dem Verwaltungsrat zeigt demnach: Nach fünf Jahren Gambia stinkt es wieder.
Den Häer Loschetter ass en gudd Beispill, wéi Letzebuerg fonktionnéiert.Politesch Seelschaften, domat get Demokratie ennergruewen an lues an lues verschwennt eng onofhäengeg, kritesch Konscht- an Informatiounspolitik.
Zuhause Mist gebaut?
Macht nix.In Brüssel geht immer was.
(Priol)
Es stinkt überall in allen Parteien,
nur Selbstbereicherung,es wird weiter stinken egal
welche Bonzen am Ruder sind.