Nach dem Krieg wurden zahlreiche Monumente im Land errichtet, die alle an den Widerstand und das Leiden der Luxemburger Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg erinnerten. Die positiven Aspekte des Verhaltens der Luxemburger wurden ins Rampenlicht gestellt, was nach dem traumatischen Erlebnis für das Land zwischen 1940 und 45 wohl normal und verständlich war.
Dass die Geschichtsforschung allerdings erst mehr als 60 Jahre später die weniger appetitlichen Seiten der Kriegszeit, wie etwa die Rolle der Zivilverwaltung (besonders aufgearbeitet durch Artuso und Scuto), aufdeckte, war dann doch bedauerlich. Halbwahrheiten sind für niemanden von Nutzen …
Selbst als Xavier Bettel vor wenigen Jahren, bei der Entschuldigung der Regierung für damals von Vorgängern gemachte Fehler, meinte, „Wir waren nicht alle Helden“, löste dies bei einigen, die wohl nur eine rein heroische Nation sehen wollten, eine gewisse Entrüstung aus.
In dem Kontext ist auch bedauerlich, dass es nach Kriegsende 73 Jahre dauerte, bis ein Monument für die Opfer der Shoah in Luxemburg errichtet und eine Stiftung zum Gedenken an die Opfer ins Leben gerufen wurden.
Wer am Sonntag in die Gesichter einiger der Überlebenden der Lager oder ihrer Familienangehörigen blickte, verstand allerdings sehr schnell die Bedeutung des Monuments, das spät kam, aber immerhin …
Es ist nie zu spät. Leider hat es viel zu lange gedauert bis dieses Monument an die Erinnerung der Shoah Opfer errichtet wurde. Die meisten überlebenden Zeugen dieser finsteren Zeit sind inzwischen verstorben.