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Milliardäre und Milliarden Arme

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Stefan Osorio-König über die Verteilungsgerechtigkeit

Fast sieben Billionen (7.000 Milliarden) US-Dollar an Vermögen besitzen die weltweit 1.542 Milliardäre. Das sind durchschnittlich rund 4,5 Milliarden pro Person. Der mittlerweile reichste Mensch der Welt, Amazon-Gründer Jeff Bezos, kommt sogar auf ein Vermögen von rund 90 Milliarden US-Dollar. Die acht reichsten Menschen der Welt besitzen so viel Vermögen, wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, also rund 3,6 Milliarden Menschen, an Einkommen hat.

800 Millionen Menschen leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar pro Tag. Das ist in Kaufkraftparität gerechnet – also der «Warenkorb», den sich ein US-Amerikaner mit 1,90 Dollar kaufen könnte – ein Stück Brot und ein Stück Obst.
Die ärmere Hälfte der Menschheit lebt mit durchschnittlich 9,47 US-Dollar pro Monat. Das ist zwar nicht in Kaufkraftparität gerechnet, sondern zum aktuellen Wechselkurs, aber es ist immer noch viel zu wenig, um auch nur annähernd in Würde leben zu können.
Auf dieser Welt gibt es genügend Reichtum. Er ist nur extrem ungerecht verteilt.

Wir müssen hin zu einer gerechteren Verteilung von Einkommen und Vermögen. Und das heißt vor allem höhere Löhne, eine höhere Besteuerung von Unternehmensgewinnen und großen Vermögen. Und das nicht nur in Europa, sondern weltweit.

Lucas
7. November 2017 - 20.52

Und wenn dieser Reichtum der Milliardäre gerecht verteilt werden würde, dann aber nicht mit der Gießkanne, wie lange wäre damit dem Ärmsten wohl geholfen? Es genügt doch nicht, einfach nur Geld (was das auch hier heisst!) in der Hand zu haben. Mit Geld muss man umgehen können! Das lernt man früh oder gar nicht! Und wie lange könnte denn ein Mensch, – besonders als Analphabet -, jetzt mit dem verteilten Geld selbständig leben? Einmal die Reserve verbraucht, und dann?

Wir sind einfach zu viele Menschen auf dieser Welt! Und wer die Zuwachszahlen für die nächsten Jahre allein für Afrika kennt, der weiss, dass die Armut vorprogrammiert bleibt. Es wäre genau so utopisch zu verlangen, die Krankheiten müssten doch bei der aktuellen Wissenslage und den Behandlungsmethoden, verschwinden. Wenigstens die Krankheiten, die man glaubt, (zum Teil) selbst verschuldet zu erleiden. Und was sieht man bei den Menschen, wenn man sich umschaut? Was hört man?
All diese Milliarden u.a. in die Gesundheitssysteme der ärmsten Länder stecken? Würden damit Hungersnöte vermieden werden? Wäre so sauberes Wasser für 11 Milliarden Menschen (Weltbevölkerung in nächster Zukunft) gesichert? Würden all diesen Menschen weltweit in eine passende Arbeit vermittelt werden können? Also kein Arbeitsloser mehr?

Was aber fangen betroffene Menschen mir einer Verteilungsgerechtigkeit (!) -Ethik an, wenn plötzlich kein Nachschub mehr kommt? Dann muss aber auch auf der "anderen" Seite die Möglichkeit und der Wille bestehen, aus eigener Kraft unabhängig zu werden, der Armut also tatkräftig zu trotzen und nicht einfach ihr entfliehen. Und „Armut“ verstanden im Verhältnis zu welchem Land? Zu welchem Standard?

Da bietet Abwanderung nicht einmal eine Garantie! Schon gar nicht bei grosser Zahl von Flüchtenden! Denn um hier bei der ADEM zu landen, kann dies ein Ziel oder Lösung sein, um weiter zu kommen? Könnte eine solche Einstellung als zufriedenstellend gewertet werden, wenn es den Betreffenden durchaus befriedigt, auch noch ohne arbeiten zu müssen, dies im Rückblick auf seine vorherigen Möglichkeiten und Aussichten?

Die Gefahr besteht doch, dass Armut allgemein nicht gebändigt, sondern höchstens langfristig verlagert wird? Dahin, wo sie weniger auffällt, weil Sozialsysteme, die dafür eigentlich gar nicht geschaffen wurden, diese kurzfristig auffängt.

Ein Staat, der also keine zusätzlichen Einkünfte erwirtschaften kann, wird das allgemeine Einkommensniveau verringern und so langfristig mitverarmen.

Knoppers
4. November 2017 - 8.22

Genau weltwäit. Well wann et just 1 oder 2 Länner alleng maachen, zéien déi Räich weider. Wann net weltwäit déi Räich an Grousskonzerner anstänneg besteiert gin, Korruption gebremst gett, geet d'Spiral vum sozialen Ofbau monter weider.