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Mehr als „a Watschn“

Mehr als „a Watschn“
(Reuters/Heinz-peter Bader)

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Präsidentschaftswahl in Österreich

In Österreich ist am gestrigen Sonntag die Präsidentschaftswahl so verlaufen wie von den Meinungsforschern vorausgesagt, nur etwas schlimmer. Der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ hielt seine Mitkonkurrenten auf beachtlicher Distanz. Insbesondere für die beiden Koalitionäre SPÖ und ÖVP ist das Resultat der ersten Wahlrunde mehr als „a Watschn“. Sie wurden nicht einmal auf den zweiten Platz, sondern auf die hinteren Ränge verwiesen.

gkemp@tageblatt.lu

Über die Gründe für dieses Ergebnis lässt sich nun trefflich streiten, denn es gibt deren viele. Einer davon dürfte in dem Umstand zu finden sein, dass keine der beiden Regierungsparteien mehr als Alternative betrachtet werden können. Es wundert daher nicht, dass selbst die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss noch vor den beiden Bewerbern von SPÖ und ÖVP kam. Ob der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer jedoch auch den zweiten Wahlgang für sich wird entscheiden können, bleibt abzuwarten.

Es wird sich sicherlich eine Front gegen den Rechtspopulisten hinter dem Grünen Alexander van der Bellen bilden, mit dem auch die Wähler der Regierungsparteien leben können. Vermutlich wird sich im zweiten Wahlgang auch zeigen, wie viele der Stimmen für den Rechtspopulisten als Denkzettel für die beiden großen Parteien zu verstehen waren. Dennoch, die gestrige Wahl fügt sich in eine Gesamttendenz in Europa, die zunehmend Anlass zur Sorge gibt.