7.000 Euro im Monat verdienen die Spitzenspieler im Luxemburger Fußball, was in Anbetracht des öffentlichen Interesses (Stichwort Zuschauerzahlen) und des doch oft dürftigen sportlichen Niveaus der BGL-Ligue-Partien zunächst einmal recht maßlos erscheint.
Solche Gehälter kann sich hierzulande nur ein Verein leisten, der einen finanzkräftigen Mäzen hinter sich weiß bzw. der sich regelmäßig für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. Das Mäzenatentum und das von der UEFA ausgeschüttete Europapokal-Startgeld sorgen demnach dafür, dass auch die Luxemburger Meisterschaft eine Zweiklassengesellschaft ist. Geld schießt Tore und so hat der Tabellenletzte in neun von zehn Fällen nicht den Hauch einer Chance gegen den Spitzenreiter. Dabei sind es doch genau die Überraschungen, die den Reiz des Sports ausmachen.
Jedenfalls zeugen Gehälter von bis zu 7.000 Euro von einer zunehmenden Professionalisierung des luxemburgischen Vereinsfußballs. Dass der Verband dem kaum Rechnung trägt, ist äußerst bedauerlich. Es gibt wohl kein anderes Land in Europa, in dem die genauen Spielpläne mit Anstoßzeiten erst wenige Tage vor dem Wochenende publiziert werden. Und es gibt wohl auch kein anderes Land in Europa, in dem der Umgang mit Spielersperren so stümperhaft geregelt ist wie hier. Und das seit Jahrzehnten schon. 70 bis 80 Spieler leben in Luxemburg vom Fußball, sind also Profis in einer Amateurmeisterschaft.
Dass sie von ihren Gehältern leben können, mag man als maßlos übertrieben ansehen.
«Normal» ist aber zum Fremdwort im globalen Fußball-Business geworden. Dessen Wirtschaftsmacht hat schon lange perverse Züge angenommen, mit Ablösesummen von 200 Millionen oder aber Wochengehältern von über 200.000 Euro. Ohne dass das besonders viele Menschen aufzuregen scheint.
Und das ganze wird von öffentlichen Geldern auch noch stark subventioniert. Wieso stehen die Fussballvereine, die oft 2 Plätze kostenlos zur verfügung gestellt und unterhalten bekommen, meist an erster Stelle bei den Vereinssubsidien?