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Kaum etwas erreicht

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(Hussein Malla)

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Behindertenrechte in Luxemburg

Befasst man sich ausführlicher mit dem Thema „Behindertenrechte“ in Luxemburg, durchlebt man drei sehr unterschiedliche Reaktionen.

Zunächst erschrickt man über sich selbst. Es scheint unfassbar, wie uninformiert man über das Thema „Behindertenrechte“ ist. Es erstaunt, dass man nur am Rande mitbekommt, dass Gebärdensprache in Luxemburg jetzt erst anerkannt wird; dass man überhaupt nicht weiß, was Leichte Sprache ist; dass man sich über Zugänglichkeit von Gebäuden keine großen Gedanken macht. Dabei könnte man selbst irgendwann darauf angewiesen sein.

Dann folgt Bewunderung. Für diejenigen, die ihr Leben mit einer Behinderung so ausgefüllt zu leben versuchen wie jeder andere auch – und das manchmal besser als ein „gesunder Mensch“. Aber man empfindet auch großen Respekt gegenüber den Personen, die sich jeden Tag dafür einsetzen, dass die Situation in Luxemburg für Menschen mit einer Behinderung ein Stück weit besser wird. Denn von Inklusion sind wir Lichtjahre entfernt.

Das führt zu der letzten Reaktion: einer Mischung aus Wut und Frustration. Weil die Politik des Landes wieder einmal versagt hat. 2011 wurde die UNO-Konvention unterschrieben, kurz danach entstand der Aktionsplan. Dieser sollte innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden. Doch statt nun der Realität in die Augen zu sehen und zuzugeben, dass unter der vorherigen und der aktuellen Regierung nur ganz wenig umgesetzt wurde, wird – wieder einmal – die Situation schöngeredet.