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Hillsborough als Wendepunkt

27 Jahre nach einer der größten Stadion-Katastrophen des Fußballs gibt es nun endlich Gerechtigkeit für die 96 Opfer und ihre Angehörigen.

pmichel@tageblatt.lu

Der eigentliche Skandal begann mit der Aufarbeitung der schrecklichen Geschehnisse. Die Behörden schoben die Schuld auf die Zuschauer. Die Polizei fälschte über 100 Berichte, um von der eigenen Verantwortung abzulenken. Die Lügen wurden vom Massenblatt «The Sun» verbreitet und von der Politik gedeckt, denn es bot sich die Gelegenheit, den englischen Fußball zu „säubern“. Prinzipiell galten Fußballanhänger damals als „Bürger zweiter Klasse“, wie Margaret Thatcher es ausdrückte. Zwischen Fans und Hooligans wurde kein Unterschied gemacht.

Der Taylor Report, der die Auswirkungen und Ursachen der Katastrophe analysierte, sorgte dafür, dass neben den Zäunen am Spielfeldrand auch die Stehplätze verschwanden, was dann tatsächlich den Fußball auf der Insel radikal veränderte. Die „einfachen Leute“, bis dahin Hauptklientel der Fußballvereine, konnten sich die teuren Sitzplatzkarten nicht mehr leisten, mit ihnen ging die einmalige Atmosphäre in Englands Fußballstadien verloren.

Selbst wenn der Taylor Report Englands Stadien sicherer machte, so basierte er doch auf Lügen. Was nicht vergessen werden sollte, wenn einmal mehr die Fans in der Kurve in den oftmals überhitzten Diskussionen über die Sicherheit in Fußballstadien pauschalisiert werden.