Jessica Thill ist jung, nicht auf den Mund gefallen und offensichtlich sehr motiviert. Die junge Frau ist „Spillschoulsjoffer“ in Rümelingen und betreut u.a. ein autistisches Kind in ihrer Klasse, und das mit großer Freude.
Vorbereitet darauf war sie durch ihre Ausbildung nicht; sie machte sich also schlau, erhielt eigenen Aussagen zufolge einen Crash-Kurs von einer Stunde zu der Störung und bastelte Hilfsmittel, mit denen sie den Alltag ihres Schützlings erleichtert, gestaltet, verständlich macht … Das luxemburgische Schulsystem stellt ihr immerhin eine zweite Kraft zur Verfügung, die sich speziell um das Kind mit besonderen Anforderungen kümmert.
Thills Erklärungen am Donnerstag während eines Konferenzabends der „Fondation Autisme“ zeigten u.a., wie notwendig eine kohärente Politik in Sachen Autismus in Luxemburg wäre; für die etwa 6.000 Betroffenen, ihre Familien, ihr Umfeld …
Die Vereinigung fordert deshalb einen nationalen Aktionsplan, ähnlich wie es einen solchen in anderen Bereichen gibt. Gestern war keine Stellungnahme der Regierung hierzu zu bekommen; die Vorarbeiten zu einem solchen Plan sind allerdings schon gemacht. Die Psychologin Dr. Costa von der Universität Luxemburg hat einen entsprechenden Plan ausgearbeitet. Es erscheint uns nur logisch, dass die Umsetzung schnell folgen könnte und müsste.
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