Sie will es den Europäern so richtig zeigen: Vom „harten“ Brexit träumt die britische Premierministerin Theresa May. Kein EU-Binnenmarkt, keine wirkliche EU-Zollunion. Was während der „Leave“-Kampagne richtig gut ankam, wird sich schnell als riesiger Flop herausstellen.
" class="infobox_img" />Dhiraj Sabharwal
dsabharwal@tageblatt.lu
Nachdem May nun endlich mit ihrem Zwölf-Punkte-Plan ein wenig Klartext gesprochen hat, werden die Schwächen der Brexiteers immer deutlicher. Der Glaube, innerhalb weniger Monate ein Freihandelsabkommen mit der EU aushandeln zu können, ist schlicht und einfach realitätsfremd.
Sollten die Briten auf ihrer fernen Insel die TTIP- und CETA-Verhandlungen nur ein wenig verfolgt haben, müsste ihnen die Komplexität dieses Unterfangens bekannt sein. Umso mehr erweist sich May mit ihren Vorstellungen und Forderungen als zahnloser Tiger. Hinzu kommt die zentrale Frage, welche Rolle Großbritannien künftig spielen wird. Die „Unabhängigkeit“ von der EU droht zu einer stärkeren Abhängigkeit von den USA zu werden.
Zudem müssen sich die Briten ein neues Geschäftsmodell einfallen lassen oder sie drohen zu einem Steuerparadies wie Singapur zu verkommen. Bleibt zu hoffen, dass die EU standhaft verhandelt und die Mitgliedstaaten sich nicht von einem noch ungesünderen Steuerwettbewerb als dem bereits bestehenden herunterziehen lassen. Erfahrung hat man hierzulande damit auf jeden Fall genug.
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