Anlässlich der Orange Week wurde es wieder ersichtlich: Immer noch werden viel zu viele Frauen brutalisiert, gemobbt, geschlagen, vergewaltigt. Und immer noch wird das Thema zu oft unter den Teppich gekehrt, frei nach dem Motto: «Was ich nicht wahrhaben will, darüber spreche ich nicht.» So bleibt ein allgemeiner Aufschrei aus. Leider.
Das ist aber falsch, denn nur wenn ehrlich und offen darüber gesprochen wird, kann sich etwas ändern. Deshalb sind Aktionen wie die Orange Week lobenswert. Aber anstatt auf isolierte Kampagnen zu setzen, muss ein allgemeines Umdenken her. Und in diesem Zusammenhang muss ein Irrglaube bekämpft werden: Denn es ist falsch anzunehmen, dass das Phänomen der Gewalt gegenüber Frauen nur in den unteren und mittleren Gesellschaftskreisen existiert. Gewalt in der Partnerschaft betrifft alle sozialen Klassen.
Als «Vorurteil» kann man auch die Aussage einstufen, dass in ausländischen Familien mehr Gewalttaten passieren als in luxemburgischen Haushalten. Experten sind sich nämlich einig: Nicht die Staatsbürgerschaft ist ausschlaggebend, sondern der Charakter, der kulturelle Umkreis, die Erziehung …
Das Argument, dass es dies schon immer gegeben hat und man deshalb auch nichts dagegen tun kann, ist auch falsch. Nur wenn solche Übergriffe von der Gesellschaft systematisch in die Öffentlichkeit gezerrt und verurteilt werden, kann man etwas bewegen. Deshalb ein Rat: Farbe bekennen, nicht wegsehen – nicht nur bei der Orange Week.
Arme, schwache Männer, die Frauen Gewalt antun!
Was ist den unter kulturelle Umfeld zu verstehen? Wie genau soll den das "systematisch in die Öffentlichkeit gezerrt und verurteilt warden" aussehen? Sind Männer pauschal als zumindest verdächtig und potenziell gewalttätig zu sehen?