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Geschichte eines Konflikts

Geschichte eines Konflikts
(Reuters/joe Penney)

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Terror in Mali

Es ist ähnlich wie bei der Flüchtlingskrise: Experten, Politiker und Nichtregierungsorganisationen können warnen, kritisieren oder sensibilisieren – meistens helfen alle Bemühungen nichts, bis es zu spät ist. So auch im Fall von Mali. Gestern rückte die malische Hauptstadt Bamako durch eine blutige Geiselnahme wieder in den Fokus. Seit Frankreich 2013 seine Militäroperation in Mali startete, wurde in verschiedenen Kreisen fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Terrorgefahr dort eindämmbar sei.

Dhiraj Sabharwal dsabharwal@tageblatt.lu

Dies ist jedoch aus historischen, geopolitischen und strategischen Gründen falsch. Frankreich ist als ehemaliger Kolonialherr in Mali zu einer Art „Schutzmacht“ geworden. Allerdings ist es bei dieser Rollenverteilung ähnlich wie in den anderen Gebieten, zu denen Frankreich ein vergleichbar spezielles Verhältnis pflegt: Stabilität konnte weder aus dem Landesinneren heraus noch durch die französische Intervention entstehen. Das gestrige Attentat verdeutlicht deshalb, wie sehr die Sahelzone immer noch ein Sammelbecken für Terroristen ist.

Armut, institutionelle Schwächen, instabile Regimes, gestürzte Führungsspitzen – Mali wurde nach dem Sturz Gaddafis mit libyschen Waffen geflutet – und nicht zuletzt klimatische Horrorzustände verwandeln die Sahelzone in eine der weltweit gefährlichsten Regionen. Patentrezepte existieren nicht: Weder ein Kuschelkurs noch militärische Gewalt waren bislang erfolgversprechend.

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