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Gegen gefährliches Halbwissen

Gegen gefährliches Halbwissen
(Ralf Hirschberger)

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Impfgegner haben unrecht

Wir in Luxemburg sind ausreichend geimpft, Kinderkrankheiten samt gefährlichen Komplikationen sind zum Glück ausgerottet. Aber wir sind noch lange keine Insel der Glückseligen, die nicht von Masern, Röteln oder Kinderlähmung getroffen werden könnte. Die jüngste Masern-Epidemie in Deutschland ist da nur ein Beispiel. Dessen ist sich auch das Gesundheitsministerium bewusst und ruft in einer neuen Kampagne vor allem Erwachsene zur Auffrischung ihres Impfschutzes auf.

dschengen@tageblatt.lu

„Aufgefrischt“ wird auch das Thema Impfgegner. Ministerin Lydia Mutsch spricht von Menschen, die „aggressiv“ ihre Thesen vertreten und sich nicht scheuen, in Luxemburger Geburtskliniken auf „Werbetour“ zu gehen. „Das dulden wir nicht“, sagt Mutsch entschlossen. Und das ist gut so. Denn eine Impfung kann tatsächlich Leben retten, Halbwissen über Zusammenhänge mit chronischen Krankheiten hingegen nicht.

Offenbar haben bis heute manche Skeptiker in Luxemburg nicht erfahren, dass die Masern-Mumps-Impfung keinen Autismus auslöst. Dieser Horror-Mythos eines korrupten britischen Arztes, der Geld von den Eltern der untersuchten autistischen Kinder bekam, ist inzwischen wissenschaftlich widerlegt. Daher mein Tipp: Bevor man über gleichgeschaltete Medien, Propaganda und Pharmaindustrie-Verschwörung schimpft, die empirischen Beweise beachten. Das kann lebensrettend sein.