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Gähnendes Desinteresse

Gähnendes Desinteresse

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Die Kurden im Irak gaben dem IS 2015 maximal zwei Jahre. Und tatsächlich: Es sollte «nur» knapp drei Jahre dauern, bis die Terrormiliz dort «besiegt» wurde. Doch ist die Bilanz so positiv und kann der IS so einfach besiegt werden? Auf diese Frage kann es nur ein doppeltes Nein geben.

Nachdem in Europa die Parteien und Wahlen von der Flüchtlingsfrage, die teilweise mit den IS-Gräueltaten zusammenhängt, bestimmt wurden, beruhigt sich die Situation wieder leicht. Dass nicht wenige Menschen im Westen eine egoistische und verzerrte Wahrnehmung der Geschehnisse haben, hängt damit zusammen, dass die Themenagenda von Politik und Mainstream-Medien mit Blick auf Kriege zum einen lächerlich vereinfachend und von mangelnder Recherche geprägt ist (man muss nicht immer vor Ort sein, lesen hilft).

Zum anderen wird einfach ausgeklammert, wie komplex solch eine Befreiung vom IS ist und welche Folgen sie hat. Städte wie das irakische Mossul wurden von den Terroristen vermint, Hunderttausende Menschen sind innerhalb ihres eigenen Landes Flüchtlinge, niemand weiß, wer mit dem IS kollaboriert hat und wer nicht. Und als wäre all dies nicht genug, wird das Land von einem Staat wie dem Iran fremdbestimmt.

Doch diese Themen interessieren uns nur, wenn wir direkt damit konfrontiert werden, weil Menschen um Hilfe bitten oder Terror uns destabilisiert. Doch dann ist es, wie immer, zu spät.

KTG
11. Dezember 2017 - 19.20

Nunja, den wenigstens Leuten ist bewusst, dass tagtäglich 10 Zivilisten in Rakka sterben. Wegen der dort vom "IS" verminten Gebäude. Jeden Tag. 10 Leben.