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Fit für den Wald

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Der Wald ist ein vitaler Lebensraum, nicht nur für die dort lebenden Tiere und die Pflanzen. Er trägt ebenfalls maßgeblich zur Verbesserung unserer Lebensqualität bei, sei es weil er die Luft reinigt, uns Brennstoff liefert oder hilft, den Alltagsstress z.B. durch einen ausgedehnten Spaziergang, abzubauen.

Deshalb ist es wichtig, diesen Lebensraum zu schützen. Bei den Waldflächen, die sich in öffentlicher Hand befinden, stellt dies kein großes Problem dar. Dort kümmern sich gut ausgebildete Fachkräfte um die Pflege und die Bewirtschaftung.

Heikel wird es aber manchmal bei den Privatwäldern. Die meisten Parzellen hierzulande sind klein. Oft werden sie von ihren Besitzern „vergessen“, frei nach dem Motto „Es geht sowieso niemand dorthin“, „Was soll denn schon passieren?“ oder „Die Natur regelt das schon von selbst“. Das ist aber ein Irrtum. Denn durch die Durchforstung, das Anlegen von Wegen, die Jagd usw. haben wir das natürliche Gleichgewicht der Wälder gestört. Deshalb sind wir nun verpflichtet, einige Aspekte der Regulierung selbst in die Hand zu nehmen. Die große Mehrheit der Waldbesitzer tut das. Oft aber verfügen sie nicht über das nötige Knowhow, um ihren Wald nachhaltig zu bewirtschaften. Deshalb sind Aus- und Weiterbildungsseminare wie der „Waldführerschein“ des „Lëtzebuerger Privatbësch“ absolut sinnvoll – weil sie die Besitzer fit für den Wald machen.

Ralph
29. Januar 2018 - 12.42

Mir gräifen därmoossen an d'Natur an an da musse mer nach extra Couren ubidde wéi een déi "kënschtlech Paradäiser" erhalen a fleege soll? E klenge Witz, zum Nodenken: Zwee Bekannter gi spadséieren, do seet deen een, hei ass mäi Gaart. Wow, seet deen aner, dat gesäit jo flott aus, wéi hues de dat da gemaach? Ma, mat vill Aarbecht a mat e bëssen Hëllef vu Gott, da geet alles. 200 Meter méi wäit seet deen aneren, an hei ass mäi Gaart. Do seet dee mam "proppere" Gaart, o mei, wat ass dann hei geschitt? Do wiisst d'Onkraut jo meterhéich. Do sot deen anere just, ma hei huet Gott eleng geschafft.

Marie-Paule Dondelinger
29. Januar 2018 - 9.51

Das was von der Strasse aus als Waldrand vernommen werden kann, entpuppt sich beim Spaziergang oft als schmaler Streifen mit Bäumen inmitten zwei dicht befahrenen Landstrassen, bestenfalls zwischen anliegenden Feldern.

Dem jeweiligen Besitzer ist es kaum möglich unter solchen Gegebenheiten baum- und tierfreundliche, begleitende Massnahmen durchzuführen.

Diese lichten „Kettenwälder“ sind sehr sturmempfindlich und der Waldbesitzer ist haftbar für nahezu jede Art von Schäden welche auf seinen Bestand zurückgehen.

Oft entstanden diese historisch bedingte Überreste ehemaliger Waldbestände durch staatliche Enteignung. Der Wald musste dem Strassenbau weichen, im Sinne der Allgemeinheit!

Der Besitzer ist haftbar für das was ihm übrig geblieben ist, soll überdem Ausbildungen auf sich nehmen, und stillschweigend sein Anwesen dem Treiben der Jäger überlassen.

Dem Wild, vor allen der inzwischen sehr rar gewordenen europäischen Wildkatze, aber auch Mäusen, Eichhörnchen und Hasen, bieten solche Waldstreifen kaum reale Überlebenschancen. Die natürlichen Reviere wurden unwiderruflich zerstört, und heute wundert der Mensch sich über Wald- und Tiersterben.

Übrigens, Bäume sind keine Einzelgänger! Sie verfügen über ein sehr sensibles Kommunikationssystem (das bei Reihenwäldern nicht intakt funktionnieren kann).

Neben den Tributen der Jagt fallen viele Tiere rücksichtslosen Rasern zum Opfer, geraten durch unwürdige Hetzjagten auf die Strasse und es kommt (nebst Jagtunfällen mit Schusswaffen) zu vermeidbaren Strassenunfällen.
Während einige Menschen sich an Rehrücken und Marcassin in Rotweinsauce ergötzen siechen die Ökosysteme vor sich hin.

Vielleicht übernimmt der scheinbar wieder in Luxemburg auftretende Wolf die Regulierung der mittlerweile in den Dörfern streuenden Füchsen.

Vieleicht treffen die bedauernswerten Besitzer oben erwähnten Kleinparzellen die einzige (sicherlich bedauernswerte, aber dennoch verständliche) Entscheidung ihr Wäldchen aus Sicheheitsgründen abzuholzen?

Ulrike
27. Januar 2018 - 17.09

Merci Jacques Zeyen, Sie haben recht, man soll Wald, Wald sein lassen. Luxembourg ist leider ein land geworden der sich selbst über-reguliert. Um Baby sitter zu sein muss man ein Diplom haben, ein Waldbesitzer, deren Familie diesen Wald zeit Generationen besitzt, muss jetzt ein "Waldführeschein" machen. Was kommt als nächstes, weil ich einen Garten habe, muss ich bald eine "gartenschein" machen? Wir sollten doch froh sein dass kleine stücke Wald auch Wald ist und nicht ein Freiluft center für läufer und radler.

Jacques Zeyen
27. Januar 2018 - 12.25

"..haben wir das natürliche Gleichgewicht der Wälder gestört,deshalb müssen wir es weiterhin "regulierend" stören..!?" oder so ähnlich. Wir kennen die luxemburgischen Wälder,wo der Großteil so bewirtschaftet ist,dass man fast hindurchsehen kann,nicht nur im Winter. Wild hat kaum oder wenig Verstecke weil es praktisch kein Unterholz mehr gibt.(Ausser an Stellen die schwer für Maschinen und Holzlaster zugänglich sind,sprich an steilen Hängen,hauptsächlich im Ösling) In Luxemburg gibt es keinen toten Baum der noch steht,er wird vorher umgelegt. Im Ausland gibt es schon länger grosse Projekte der Renaturierung,wo große Waldgebiete sich ganz selbst überlassen werden. Keine Motorsäge,umgefallene Bäume werden verrotten gelassen um Flora und Fauna eine Startbasis zu geben. Arten welche eben dieses Habitat brauchen,vom Schleimpilz bis zum Specht,profitieren davon. Die Natur braucht den Menschen nicht,es ist eher umgekehrt.