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Es weht ein anderer Wind

Es weht ein anderer Wind

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Der Skandal um systematisches Doping in Russland hat den Sport oder zumindest den Kampf gegen Doping verändert. Es war allerdings eine langsame Veränderung, denn der deutsche Journalist Hajo Seppelt hatte bereits im Dezember 2014 seine ersten Enthüllungen präsentiert. Zu Beginn gaben sich sämtliche internationalen Sportorganisationen zurückhaltend. Zu groß ist der Einfluss Russlands im Weltsport.
Umso überraschender waren die klaren Worte vom Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur, Craig Reedie, und seinem Generaldirektor Olivier Niggli vergangene Woche während des WADA-Symposiums in Lausanne. Russland müsse den McLaren-Report anerkennen und die WADA müsse Zutritt zum Moskauer Labor erhalten.

Ansonsten würde man die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur aufrechterhalten. Zu Kompromissen sind die WADA-Verantwortlichen eigenen Aussagen zufolge nicht bereit. Sportfunktionäre finden nicht gerade häufig so klare Worte gegen eine mächtige Sportnation. Die oberste Instanz der Dopingbekämpfer scheint über ein neues Selbstbewusstsein zu verfügen, was auch dringend notwendig ist, will man den Sport irgendwie auch nur ein wenig sauberer bekommen. Der schwierigste Teil steht allerdings noch bevor: standhaft bleiben und im Falle eines neuen Doping-Skandals in einem anderen Land – der laut Niggli irgendwann kommen wird – von Beginn an mit gleicher Härte vorgehen.