Der Vorhang ist gefallen. Mit einem Ersten Preis für das israelische Drama «Foxtrot» ist das «Luxembourg City Film Festival» seinen Zielen treu geblieben und hat einen politischen, aktualitätsgebundenen Film ausgezeichnet. Mit knapp 30.000 Zuschauern wurde trotz schlechten Wetters und Grippewelle ein neuer Rekord verzeichnet. Damit wäre ja dann eigentlich alles paletti!
Es gibt allerdings ein «aber». Das beginnt mit der schlecht vorbereiteten Eröffnungsfeier, bei der einige der vorgesehenen Redner ihre Texte nicht so richtig drauf hatten und vergessen hatten, das großherzogliche Paar zu begrüßen. Das sollte eigentlich der erste Redner tun und nicht erst der vierte – organisatorisch routinierte.
Das geht weiter mit der praktischen Ausrichtung, die den Organisatoren offensichtlich über den Kopf gewachsen ist. Aus unerklärlichen Gründen fingen die Filme zu spät an, was dazu führte, dass die anschließenden Diskussionen unterbrochen wurden, weil die nächste Aufführung anstand. Und das endet mit der Feststellung, dass das Festival trotz eines bescheidenen Besucherzuwachses irgendwie am Limit angekommen ist.
Vielleicht weil die sehr anspruchsvollen Filme des Wettbewerbes am Otto Normal-Kinobesucher vorbeigehen und (gute) Blockbuster für das breite Publikum fehlen. Wer nicht regelmäßig Zeitung las oder die Nase in der «Groussgaass» hoch genug hob (da hingen Plakate zum Festival), konnte das LuxFilmFest glatt übersehen.
Um weiter zu wachsen und sich auch außerhalb des geschlossenen Festival-Universums zu behaupten, muss das LuxFilmFest in der Gesellschaft ankommen.
Doch auch hierfür braucht es Organisation.
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