Das Schweizer Bankgeheimnis war einmal weltbekannt. Doch dann unterschrieb die Eidgenossenschaft die OECD-Erklärung über den automatischen Informationsaustausch.
Auch Luxemburg war einmal für sein Bankgeheimnis bekannt und teilt heute Bankkundendaten mit ausländischen Behörden. Die Akteure des Finanzplatzes werden nicht müde, zu erklären, wie transparent heute alles sei. Die Zeiten, in denen Luxemburg für seine Verschwiegenheit bekannt war, sind endgültig vorbei.
Dieses Image loszuwerden, war keine einfache Aufgabe. Es wurden Millionen Euro investiert, um die Welt über die typisch luxemburgische «Offenheit» aufzuklären – vielen war diese bisher nicht bekannt. Zwei der vier Pfeiler, die das X-Symbol der neuen Luxemburg-Signatur formen, sollen sogar für diese neue luxemburgische Offenheit stehen.
Die Alpenrepublik machte es anders. Gegen das Image des sicheren Aufbewahrungsortes wurde nicht angekämpft, sondern es wurde in den Cyber-Raum übertragen.
Ab Mittwoch ist ein weiterer Kryptowährungs-Tresor für zahlende Kunden verfügbar. Auch der bekannteste Anbieter für verschlüsselte E-Mail-Dienste kommt aus dem Alpenstaat.
Das bestehende Image unterstützt diese Entwicklung ohne millionenschwere Kampagne. Nicht umsonst ist die Schweiz auf dem achten Platz des «Nation Brands Index» gelandet.
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