The times they are a-changin’: Wer das hauptstädtische Viertel Bonneweg über die vergangenen Jahrzehnte hinweg beobachtete, hat viele dieser Veränderungen gesehen. Nicht alle waren zum Vorteil des populären Viertels mit den vielen Einwohnern. Die Stadtentwicklung, die in einem Land mit ständig und schnell steigender Bevölkerung eben dichtes Bauen und ganz spezielle Verkehrsführungen verlangt, forderte ein neues Bonneweg.
Erst kürzlich verschwanden die Werkstätten der CFL, die mit ihrer ganz eigenartigen Architektur lange das Viertel prägten. Hier werden neue Quais entstehen, der Blick von Bonneweg auf das Bahnhofsviertel ist viel freier geworden … Der Kaltreis ist längst bebaut, die weit ausladende Wiesenlandschaft gibt es nicht mehr …
Die wohl leicht aus der Zeit gefallenen Geschäfte „Coopérative“ und „Bazar de Bonnevoie“, die mehr durch Charme als durch effizientes Warensortiment auffielen, sind verschwunden und jetzt soll auch noch die Brasserie des Eisenbahnercasinos das Zeitliche gesegnet haben?
Immerhin ist der beliebte Treffpunkt pensionierter Eisenbahner, Menschen aus dem Viertel und von anderswo hell und einladend renoviert worden. Nur der „Einladung“ können die Passanten nicht mehr folgen; das Café steht Gelegenheitsbesuchern nun nicht mehr offen.
Immerhin vermittelte Hausherr Jean-Claude Reding nun doch leichte Hoffnungsansätze. Nach einigen Monaten werde man sich überlegen, ob die Gaststätte nicht doch für die Allgemeinheit da sein werde. Bis dahin wird das Lokal, wo u.a. die legendäre Kellnerin Renata mit einer für ihre geringe Körpergröße schier unbegreiflichen Übersicht wirkte, immerhin während Kulturveranstaltungen für alle geöffnet sein.
Ja, wirklich schade, so ist es nur eine halbe Begegnungsstätte.