Nur wenige Stunden nachdem sie ihren Sieg genossen hatten, sind bereits erste Anzeichen der Ernüchterung bei so manchen Brexit-Befürwortern auszumachen. Allen voran dem ewigen Unabhängigkeitskämpfer Nigel Farage, der von all den Millionen Euro (oder schrumpfenden Pfund), die statt in die Brüsseler EU-Kasse demnächst in das nationale Gesundheitssystem fließen sollen, nichts wissen will. Das sei ein Fehler der Leave-Kampagne gewesen, mit dem er nichts am Hut habe, verteidigte sich der UKIP-Chef. Denn Farage ist klar, dass das mit den 350 Millionen Pfund, die wöchentlich nach Brüssel fließen würden, wie auf Boris Johnsons Kampagnen-Bus stand, so in keiner Weise stimmt. Und auch der ehemalige Londoner Bürgermeister und Tory-Politiker scheint es nicht mehr so eilig zu haben, die Kontrolle über das Land zurückzugewinnen. „Keine Zeit für Hast“, wurde Boris Johnson gestern zitiert. Die ersten Reaktionen an den Börsen etwa, die so eintrafen, wie sie von Warnern vorhergesagt wurden, scheinen Eindruck zu machen. Und in nur wenigen Jahren werden auch viele Leave-Wähler merken, dass sich für sie eigentlich gar nichts geändert hat. Auf jeden Fall nichts zum Guten. Doch dann könnten auch die Herren Farage und Johnson bereits Geschichte sein.
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