Diese Europa-League-Gruppenphase war ein Neuland, an das man sich gerne gewöhnen würde. Dass Gänsehautstimmung, Euphorie und Zuschauerandrang leider vergängliche Phänomene in der Luxemburger Fußballwelt sind, bewiesen in den letzten Wochen bereits die schlechten Zuschauerzahlen in der BGL Ligue.
Mit einem Aufschwung des langfristigen Interesses an den Düdelingern ist also nicht zu rechnen. Was den Betrieb auf dem Rasen betrifft, ist die Lage glücklicherweise anders. Die Scouts aus dem Ausland haben die Scheuklappen bereits seit geraumer Zeit abgenommen. Diese Kampagne könnte für mehrere junge Spieler – zum Beispiel Danel Sinani – das Sprungbrett zu einer (großen) internationalen Karriere gewesen sein.
Vom F91-Sommermärchen werden aber noch ganz andere Akteure profitieren. Konkret gemeint sind damit einerseits die über fünf Monate überall abgebildeten Logos der Sponsoren, die Trikothersteller und Sportgeschäfte bis hin zu – hypothetisch – den stärksten Ligakonkurrenten, deren Bekanntheitsgrad durch die TV-Präsenz der Düdelinger gestiegen ist. Luxemburg ist in der europäischen Klubwelt kein unbeschriebenes Blatt mehr, sondern für die Spielervermittler ein ergiebiges Feld. Beim F91 sind die Luxemburger keine zweite Garde und die Qualitätssteigerung der letzten Jahre ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Von den fünf berauschenden Monaten hatten hierzulande also irgendwie am Ende alle etwas.
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