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Der Profi-Populist

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Trump und die Manipulation.

Donald Trump weiß genau, wie er Massen begeistert. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat er vor Zehntausenden Anhängern eine seiner wohl wichtigsten Reden gehalten. Er war gerade zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November nominiert worden. Die Rede wird eigentlich von den zukünftigen Kandidaten genutzt, um ihre Pläne zu erklären. Wie wird vorgegangen, falls die Wahl gewonnen wird? Was sind die groben Züge der Politik des Kandidaten?

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Bei Trump war hiervon keine Spur. Er tat das, was er am besten kann: sich selbst in Szene setzen, im Rampenlicht baden und hetzen, was das Zeug hält. Die Zuhörer waren begeistert, riefen seinen Namen und forderten in Sprechchören eine Gefängnisstrafe für Hillary Clinton.
Politikinteressierte Menschen blieben auf der Strecke. Trump erklärte nicht, wie er Probleme angehen würde, und bot keine Lösungen für das dunkle Bild, das er von den Vereinigten Staaten zeichnete.

Das Erschreckende hierbei ist vor allem, dass Trump seinen Populismus mittlerweile perfektioniert hat. Seine Rhetorik ist ausgezeichnet. Er weiß, wann er Pausen setzen muss. Er weiß, wann er lauter werden muss. Er weiß, wann er ausholen oder sich kurz fassen muss. Dass die Sätze, die er spricht, leer sind, spielt bei ihm keine Rolle mehr. Die Menschen hören nur noch, wie er spricht, nicht mehr, was er sagt.