Headlines

KommentarDer Neue und der Alte

Kommentar / Der Neue und der Alte

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburg hat mit Franz Fayot seit einer Woche einen neuen Wirtschaftsminister. Seitdem warten Wirtschaft und Zivilgesellschaft gespannt darauf, wie sich der Neue schlagen wird. Sein Amt erbt er vom Parteigenossen Etienne Schneider und auf den ersten Blick könnten beide unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite Etienne Schneider, der mit Managern per du ist, stets in Verhandlungen, um neue Unternehmen nach Luxemburg zu bringen, der mit seinem Engagement eine neue Weltraumbranche in Luxemburg mit aufgebaut hat und dafür nicht wenig kritisiert worden ist. Auf der anderen Seite der bedächtige Franz Fayot, der eher zurückhaltend ist, der davon spricht, dass er überzeugter Sozialist ist und den Wirtschaftsbossen ins Gewissen redet. 

Dieser Widerspruch existiert allerdings nur auf den ersten Blick. Etienne Schneider ist bei weitem nicht so liberal, wie ihm oft vorgeworfen wird. Die neue Weltraumbranche hat er nach Luxemburg geholt, weil er das Land für die Zukunft gut aufstellen will. Franz Fayot auf der anderen Seite ist kein strenger Sozialist, der vorhat, alle Unternehmen zu verstaatlichen und Privatbesitz abzuschaffen. Auch Fayot kann sich für den Weltraum begeistern und fände es „blöd“, diesen Sektor jetzt nicht mehr zu unterstützen. Was Google angeht, kommt bei ihm zwar kein Jubel auf, aber wenn alle Regeln eingehalten werden, wird er sich den Plänen des Internetkonzerns nicht entgegenstellen. Er kritisiert zwar einige Makel des Kapitalismus, will ihn aber nicht abschaffen oder auch nur bekämpfen.

Am Ende sind beide Politiker Sozialdemokraten. Pragmatiker, die versuchen, für ihre Mitmenschen das Beste aus den bestehenden Verhältnissen herauszuholen, ohne das bestehende System in seinen Grundsätzen umgestalten zu wollen. 

de Ben
15. Februar 2020 - 16.51

So lange wie es Menschen gibt, wird es keine ideale Staatsform geben.

J.Scholer
13. Februar 2020 - 12.14

@ Zeyen: Betrachte ich die Geschichte letzter Jahrzehnte hat der Kapitalismus ebenso versagt . Drahtzieher von Kriegen, Korruption, Armut,.....hat der Kapitalismus sich nicht mit Ruhm bekleckert. „Geld regiert die Welt.“Diese Maxime hat der Kapitalismus voll ausgenutzt und zum Grundpfeiler gemacht , Sozialismus und Kommunismus in den Konkurs zutreiben. Natürlich tragen die Honis, Mielkes ,Stalins..... Mitschuld , aber seien wir ehrlich , wir kapitalistischen Völker haben auch unsere Honis und Mielkes, die das Volk mit Brot und Spiele bei Laune halten, aber nur solange die Dividenden und Kontrolle über die Menschen stimmen.

Jacques Zeyen
13. Februar 2020 - 8.59

" ...die Makel des Kapitalismus:" Da der Kommunismus und der Sozialismus versagt haben bleibt nur noch der Kapitalismus.Er bleibt die beste Gesellschaftsform bis eine bessere erfunden wurde.(Churchill) Ausartungen wie in den USA müssen ja nicht unbedingt übernommen werden,denn sonst könnte Schumpeters Satz Geltung bekommen:" Das Kapital hat die schöpferische Kraft der Zerstörung." und jedes Land muss ja nicht seinen eigenen Warren Buffet haben.