Headlines

Brücken statt Mauern

Brücken statt Mauern
(Virginia Mayo)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Schengen muss bleiben.

Neben dem Euro ist die Reisefreiheit des Schengener Abkommens wohl die von den Bürgern am stärksten wahrgenommene Errungenschaft des europäischen Einigungsprozesses.

Stefan Osorio-König
skoenig@tageblatt.lu

Doch die europäische Solidarität wird gegenwärtig von nationalen Egoismen ausgehöhlt.

Statt Brücken bauen viele Länder lieber wieder Mauern – wenn auch bislang vor allem in den Köpfen der Menschen.
In dem Klima der bröckelnden europäischen Solidarität ist auch das Schengener Abkommen immer wieder infrage gestellt, Grenzkontrollen sind vielerorts wieder eingeführt worden.
Zwar sieht das Abkommen selber unter bestimmten Bedingungen eine zeitlich begrenzte Wiedereinführung von Grenzkontrollen vor. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass viele Politiker in Europa, vor allem die erzkonservativen, das Schengener Abkommen gerne dem Müllhaufen der Geschichte übergeben würden.

Ein solches Vorgehen wäre nicht nur ein riesiger Rückschritt für die Reisefreiheit von 507 Millionen Europäern, sondern zöge enorme Kosten nach sich. Einer neuen Studie zufolge beliefe sich der gesamtwirtschaftliche Verlust einer Wiederschließung der Grenzen auf 1,4 Billionen Euro bis zum Jahr 2025.
Doch ob es wirklich zu einer Aushebelung von Schengen kommt, ist mehr als fraglich.

Letztlich wird die Vernunft siegen. Und es ist allemal vernünftiger, Brücken zu bauen als Mauern.