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Aus dem gepolsterten Sessel

Aus dem gepolsterten Sessel
(Klaus-dietmar Gabbert)

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Frieden deutet Comeback an

Als Wahlkandidat verpflichtet man sich dazu, seine Wähler für eine bestimmte Periode zu vertreten, egal ob als zukünftiges Regierungsmitglied oder als Oppositionspolitiker. Dieses allgemeine Prinzip der Demokratie scheint jedoch nicht für jeden zu gelten. Luxemburgs langjähriger Finanzminister Luc Frieden gab nach der Wahlniederlage von 2013 nach nur neun Monaten sein Parlamentsmandat ab und wurde Vize-Chairman des Deutsche-Bank-Konzerns in London. „Ich konnte mich in dieser (Oppositions-)Rolle nicht richtig finden“, so Frieden damals.

dvalvasori@tageblatt.lu

Die harte Oppositionsbank tauschte er lieber mit einem gepolsterten Bankierssessel. Die Wähler, die ihr Vertrauen in Frieden setzten, interessierten ihn scheinbar nicht mehr. Mehr als zwei Jahre nach der Wahlniederlage der CSV und guten Umfragewerten für die größte Oppositionspartei kann sich Frieden nun auf einmal vorstellen, in die luxemburgische Politik zurückzukehren. Stellt sich die Frage, ob die Bürger nochmals bereit sind, jemandem ihre Stimme zu geben, der sein Amt nur dann erfüllt, wenn ihm die zugeordnete Rolle passt.

Dabei sollte Claude Wiseler eigentlich als Fraktionsvorsitzender die Rolle des Spitzenkandidaten übernehmen. Nachdem sich Viviane Reding selbst ins Spiel brachte und Luc Frieden sich nun ebenfalls an die Position des Spitzenkandidaten herantastet, stehen der CSV unangenehme Gespräche ins Haus.