Mit dem vierten Gesamtsieg von Chris Froome, dem dritten in Folge, endete am Sonntag die 104. Ausgabe der Tour de France. Womit Großbritannien im «Palmarès» des wichtigsten Radrennens der Welt nun genauso viele Tour-Siege aufweisen kann wie Luxemburg.
Das Großherzogtum stand zu Beginn der 104. «Grande Boucle» im Fokus, als die dritte Etappe das Land von Nord nach Süd durchquerte und am Folgetag der Start zur vierten Etappe in Bad Mondorf gegeben wurde. Die gesamte Politprominenz, allen voran die Regierungsmitglieder, gab sich ein Stelldichein, sie schwärmten allesamt von der tollen Tour-Euphorie im Land. Und mussten sich anschließend die Frage gefallen lassen, wie sie es denn so mit den Problemen an der Basis des (Rad-)Sports hierzulande halten würden. Mit dem noch immer nicht geplanten, geschweige denn gebauten Velodrom natürlich, aber auch mit den ganz alltäglichen Problemen der Vereine bei der Organisation der regionalen Rennen.
Bettel schwänzt EU-Debatte für Wimbledon
Nach der Radsport-Euphorie kam die Tennis-Euphorie durch den großartig in Wimbledon aufspielenden Gilles Muller. Premier Xavier Bettel ließ es sich nicht nehmen, das Viertelfinalspiel des Schifflingers vor Ort zu verfolgen. Dumm nur, dass gleichzeitig die Chamber über die Zukunft der EU debattierte. Auch wenn die Präsenz von Bettel dabei nicht zwingend notwendig war, so hat seine tennisbedingte Abwesenheit doch zumindest ein «Geschmäckle».
Um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, die Wahrnehmung des Sports in Luxemburg beschränke sich auf die Imagekampagne «Let’s make it happen», beschäftigte sich die Regierung vergangene Woche mit dem neuen Fünfjahresplan für Sportstätten. Und so lautete die wichtigste Meldung des letzten Ministerrats vergangene Woche, dass 120 Millionen Euro in den Sport investiert werden würden.
Ist sich die Regierung der Wichtigkeit des Sports bewusst?
Das ist viel und erweckt den Anschein, dass man sich eben doch der Wichtigkeit des Sports in der Gesellschaft bewusst wäre und daher massiv in ihn investiere. Zumal die letzten beiden Fünfjahrespläne mit 90 Millionen (2008) und 100 Millionen Euro (2013) geringer ausfielen als nun. 2003 allerdings, da waren es schon einmal 120 Millionen, was das Ganze dann wiederum relativiert. Wie auch immer, es ist eh nicht das Geld, das die Wertigkeit des Sports in einer Gesellschaft definiert.
Der Spitzensport ist die Lokomotive für den Breitensport. Und an dessen Wichtigkeit sollte in Zeiten zunehmender Zivilisationskrankheiten niemand mehr zweifeln. Die Statistiken zu Bewegungsarmut und Fettleibigkeit sind jedenfalls schon lange alarmierend. Sporttreiben ist demnach mehr denn je die wichtigste Voraussetzung für ein gesundes und damit besseres Leben.
Die Grundlage dafür wird im Kindesalter geschaffen, also auch und vor allem in der Schule, wo sich in Luxemburg in Sachen Sport allerdings seit Jahrzehnten wenig bis gar nichts tut.
Das Signal muss von ganz oben kommen. Sport ist mehr als der Besuch eines Tennisspiels in London, mehr als ein Etappenstart bei der Tour de France, mehr als die Beteiligung an einer allgemeinen Euphorie. Vor allem aber geht es nicht «nur» um das Image des Landes, sondern auch um die Zukunft der Kinder.
Ich kann diesem Artikel nicht beipflichten.Sport ist Privatsache.Öffentliche Gelder fehlen in Altenpflege, Gesundheitssystem,nötigen lebenswichtigen Infrastrukturen ,Wohnraum. Auch wenn Sport den sozialen Bindungn dient, scheint es mir angemessener den Schulsport zu fördern, als mit Steuergeldern die Nebenverdienste zahlreicher Funktionäre, Trainer,Spieler ,...zu bezahlen .Obschon der mediokren Resultate unserer gesammten Sportpopulation, verschlingen die Clubs ,den großen ,ausländischen Stars gleich,Unsummen an Geldern.Der Idealismus ist gänzlich abhandengekommen und ohne Bezahlung würde der Sportapparat zu einem mickrigem Haufen verkommen, dem zwar Ideale wichtig sind, die Masse aber fern bleibt.
Und dann ist da immer die Angst,dass bald die ersten schlechten Resultate aus dem Labor kommen. Sky-hoch überlegen.
De Sport ass fir Politiker esou laang wichteg. Esou laang si een politeschen Notzen vum Sport an de Sportler hunn!