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Spiel mit der Angst

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Pflegesektor will FHL-Mitarbeiter rausdrängen.

Kaum sind im Juni dieses Jahres nach langer, langer Zeit mit vielem Mauern und Hin-und-Her-Verhandeln seitens der Betreiber unter dem Druck von über 10.000 Teilnehmern an einer Großdemonstration im Mai endlich die neuen Kollektivverträge im Pflege- und im Gesundheitssektor unterzeichnet, geht es jetzt schon wieder los.

Hintergrund: Im Pflegebereich („Secteur d’aides et de soins“ – SAS) sind auch Mitarbeiter eingestellt, die unter den Kollektivvertrag der Krankenhäuser fallen („Fédération des hôpitaux“ – FHL). Und das scheint manchen Betreibern so richtig gegen den Strich zu gehen. Dabei war diesen Mitarbeitern der FHL-Status nach der Trennung des SAS-Pflegebereichs von dem der Krankenhäuser im Jahre 2010 und in den folgenden von den damaligen Betreibern von Pflegeeinrichtungen bis zum Jahre 2020 garantiert worden. Nach heftigen Protesten der Gewerkschaften, wie sollte es anders sein – allen voran des OGBL, mit Abstand die größte Gewerkschaft in beiden Sektoren.

Jetzt soll die damalige Zusage vom Tisch gefegt werden und keinen Bestand mehr haben. Fünf Pflegehäuser weigern sich, ihre FHL-Mitarbeiter gemäß FHL-Status zu zahlen. Sie bieten ihnen lediglich den neuen SAS-Kollektivvertrag an, der schlechter bezahlt wird als der FHL-Vertrag.

Würde man diesen anwenden, so das Gejammer, würden Mehrkosten entstehen, Defizit wäre unvermeidbar. Als Ausgleichmaßnahme müssten dann die Pensionspreise erhöht werden, wird angedroht.

Da steht dann doch die Frage im Raum, wer denn die Kollektivverträge ausgehandelt hat. Waren die Betreiber da nicht zugegen? Wenn dies alles stimmt und die fünf Häuser durch die neuen Verträge sozusagen in die Pleite getrieben werden, warum haben ihre Manager sie dann überhaupt unterschrieben? Wären sie dann nicht völlig unfähig, solche Einrichtungen überhaupt zu leiten? Eine andere Möglichkeit: Die Beschäftigten in den zuständigen Verwaltungen des Sozialministeriums sind unfähig. Wenn sie die Grundlage für die staatliche Beteiligung berechnet haben und dabei die Mitarbeiter mit FHL-Status im SAS-Bereich nicht einbezogen haben, wäre dies mehr als ein böser Schnitzer. Aber keine Angst. Beide sind fähig: die Manager und die Verwaltungen. Und selbst wenn es anders wäre, steht immer noch die mehrfach wiederholte Garantie der Regierung im Raum, die Mehrkosten für die neuen Löhne und Gehälter zu übernehmen. Anpassungen wären schnell umgesetzt. (Nicht auszudenken der Manager-Aufschrei, würde diese Zusage einfach vom Tisch gefegt werden.) Hinzu kommt, dass „finanzielle Neutralität“ der große Oberbegriff war, unter dem die Betreiber überhaupt erst bereit waren, an den Kollektivvertragsverhandlungen teilzunehmen.

All dies wissen die Manager. Daher ist die Argumentation nicht glaubwürdig, mit der sie jetzt kollektivvertraglich zu zahlende Lohnerhöhungen vorenthalten. Sie wollen alle FHL-Mitarbeiter aus ihren SAS-Betrieben raushaben. Darum geht es, um sonst nichts. Und hieran wird, nicht überall, aber in manchen Häusern schon, mit allen, nicht nur psychologischen Mitteln gearbeitet.

Der Druck der Direktion auf einen Teil der 500 Betroffenen in einigen Häusern wächst täglich. Deren Alltag, ihre familiäre und soziale Situation, die Zukunft ihrer Kinder hängen, frei nach alter Gutsherrenart, vom Gutdünken gewiefter Manager ab. Trotz Kollektivvertrag. Und das in Luxemburg im Jahre 2017. Die Grenze des Zumutbaren ist erreicht. Es sollte Schluss sein mit diesem Spiel mit der Angst.

Jean Bodry
27. November 2017 - 14.42

Engem Mënsch an Nout net hëllefen ass Strofbar!

Leonie
26. November 2017 - 20.52

@muller guy
Etwas mässigung wäre angebracht

Lusy
25. November 2017 - 9.49

also ech kann just soen, dass se an dem Altersheim,wou méing Mamm huet missen stiewen guer net genug Personal hun an zwar 3 Pfleger (wann méiglech Ufaenger) fir 24 Patienten.Déi mussen den Patienten ze iessen ginn, proper fir d'Nuecht maachen an an d'Bett leen. Méng léif Mamm haet missen am Rollstull sinn,mae leider
hun se se op een normalen Stull gesaat. Sie ass gefall, dono an d'Bett geluecht gin an néicht méi ze drenken krutt.
Den aaneren Daag ass se ereéicht an d'Spidol komm, wou se nach emmer néicht ze drenken haat. Sie ass dunn owes déshydratéiert gestuerwen. Wou bléiwt do d'MENSCHENWUERDEGKEET. Fir meng Mamm huet den Hospice awer am ganzen 5.000 € den Mount kritt (2.800 € fir Zemmer an 2200vun der Ass. Dep). Déi erfahren Pfleger sinn bei deenen Leit déi net grad esou dement sinn, soss géiw daat jo ze vill opfaalen. Eng dement Persoun brauch fir alles eng Hellef. Pfleger ze sinn an ginn ass eng VOKATIOUN, sos brauch een guer net unzefaenken. Leit,déi eréicht an dem Beruf ufaenken sollen och emol eng uerdentlech Schulung maachen an Gravitéit vun enger dementer Persoun erkennen. Daat ass keen relaxen Beruf an hien soll och dementsprechend remuneréiert ginn. Ech froen mech waat déi Hospicen mat den Suen maachen....24x5.000 €???

Jang
25. November 2017 - 7.51

Mir hunn schon's ganz laang eng zweet Klassengesellschaft hei
zou Luxusburg, d'Politiker déi kucken esou wiesou nëmmen no sech
an hir noosten Famill an Frënn,déi eeler Leit déi och zum Wuelstand
beigedrohen hunn,sinn nett méi erwönscht.
Mir ginn d'Baach anan daat emmer méi schnell.

Die Betroffenen sind wir alle
24. November 2017 - 14.58

Die wirklich Betroffenen sind die Pflegebedürftigen und die Pfleger. Ja, es geht um das liebe Geld. Ich arbeite seit zehn Jahren in einem Pflegeheim mit vielen demenzkranken Menschen, es gehört eine Menge Idealismus, Empathie und Verantwortung dazu um diese Arbeit zu leisten. Wir sollten nicht vergessen, dass wir wir alle vielleicht in die Situation kommen dass wir auf Pflege angewiesen sind. Tatsache ist, dass in den Einrichtungen immer mehr gespart wird, auf Kosten der Bewohner und des Personals. Billigere Nahrung, ausscheidendes Personal wird einfach nicht ersetzt. Die Anzahl der Pflegebedürftigen wird permanent erhöht, die Pflege verliert dementsprechend immer mehr an Qualität. Diese Menschen können sich nicht wehren, sie sind den Entscheidungen eines Verwaltungsrat und einer Direktion ausgeliefert. Die Kontrolle des Staates, der verantwortlich für das Wohlergehen seiner Bürger ist, ist in die Hände von Kapitalgesellschaften privaten Rechts gegeben worden. Sorry, Herr "Sozialminister" Romain Schneider, wenn Sie nicht einschreiten, werden wir eine Katastrophe in der Pflege erleben, wie in einigen Nachbarländern. Und hier geht es nicht um "meng Pai". Es geht um mehr. Es geht um Menschen, um zufriedene Mitarbeiter und nicht zuletzt um Qualität.

Muller Guy
24. November 2017 - 13.03

Des Pflegeheimer sin secher haptsächlech vun Nonnen bedriwwen. Nächstenliebe ? Keng Spuer!Déi sin op d'Suen aus wéi den Daiwel op eng arem Séil. Pfui! Den Deiwel soll se huelen.