In einem rezenten Radiointerview äußerte sich der Direktor des Film Fund Luxembourg, Guy Daleiden, begeistert über die Reaktion des Publikums und der Organisatoren des Filmfestivals in Toronto zu den dort gezeigten drei «luxemburgischen» Filmen («Gutland» von Govinda Van Maele, «The Breadwinner» von Nora Twomey und «Mary Shelley» von Haifaa Al-Mansour). Nun gut, sie alle als luxemburgische zu bezeichnen, ist wohl etwas übertrieben von unserer Seite, sind es doch allesamt Koproduktionen. Das soll auch nicht der Punkt sein. Vor Jahren hätte niemand auch nur im Traum daran gedacht, dass einmal Filme, an denen Luxemburg in irgendeiner Art und Weise beteiligt war, bei einem der bedeutendsten Filmfestivals der Welt gezeigt würden. Das beweist, dass die Arbeit, die in Luxemburg auf diesem Gebiet geleistet wird, Früchte trägt, und das nicht erst seit diesem Jahr (wir erinnern an den Oscar für «Monsieur Hublot» im Jahr 2014).
Der Film Fund, der 1990 ins Leben gerufen wurde mit der ausdrücklichen Mission, die Kinoproduktion im Großherzogtum tatkräftig zu unterstützen, kann sich dabei auf die Schultern klopfen. Wohl fragen sich viele, was es denn bringt, (mittlerweile) 35 Millionen Euro pro Jahr in einen kulturellen Sektor zu pumpen (zwischen 1989 und 2014 waren es insgesamt 380 Millionen Euro) und was es denn bitteschön überhaupt bringe, wenn der Staat Geld in Kultur investiert. Wären diese Gelder nicht besser anderswo angelegt? Nun ja, es findet sich immer irgendeine Möglichkeit, Geld besser anzulegen.
Es geht hier nicht darum, eine Lanze für einen zu hundert Prozent von staatlicher Seite finanzierten Kunstbetrieb zu brechen. Eine staatlich geförderte (und geleitete) Kultur nach kommunistischem Muster wünschen wir nicht.
In einem Interview im Jahr 2014 verriet uns der Generaldirektor des rumänischen Nationaltheaters in Sibiu, Constantin Chiriac, dass seine Stadt 12 Prozent ihres Budgets für Kultur ausgebe, jedoch 16 Prozent durch den Kulturbetrieb in der Stadt einnehme. In Luxemburg verdienen um die 800 Menschen ihr Geld in oder mit der Filmindustrie, Geld, das sie auch teils wieder ausgeben.
Gezielt eingesetztes Geld bringt – um es mal im modernen Finanzjargon auszudrücken – einen nicht zu verachtenden «Return on investment». Einfach ausgedrückt: Durch schlaue Investitionen kann auch im Kulturbereich einiges hinten rauskommen. Wir reden jetzt nicht von der künstlerischen Qualität der unterstützen Werke, denn über Farben und Geschmäcker kann man bekanntlich ewig streiten.
Mit Präsentationen wie in Toronto hinterlässt Luxemburg auch eine Visitenkarte, die wiederum andere Filmschaffende nach Luxemburg ziehen kann. Dass auch ein kleines Land durchaus nach den Sternen greifen kann, hat u.a. die SES gezeigt. Es geht keineswegs darum – um bei dem Beispiel Filmindustrie zu bleiben –, Hollywood oder auch nur Cinecittà Konkurrenz zu machen. Luxemburg setzt sich mit den Filmen nicht nur auf die internationale Kinolandkarte, sondern tut so auch ganz nebenbei etwas für die Diversifizierung der heimischen Wirtschaft.
Big Money Verteiler Dalheiden verteilt das Geld nach Gutherrenart an seine Clique: dabei handelt es sich um richtig viel Geld wie hier kumuliert angegeben 380 Mio ohne dass dabei ausführlich Rechenschaft abgeben wird. 380 Mio Euro für villeicht einigen Hundert direkt Nutznießer. Für ander Kulturschaffende bleiben nur noch Peanuts: Aber was solls: unserem Medien- affinen Premier Bettel ist alles recht was im Glanz der Promiwelt in Cannes beleuchtet.
Solch hohen Subventionen sind skandalös