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Der Stellenwert

Der Stellenwert
(Alain Rischard/editpress)

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Bedeutung der Elitesport-Förderung

Das COSL hat gestern die neue Zusammensetzung seiner Elite- und Promotionskader vorgestellt. Die Förderung des Elitesports ist im Großherzogtum unentbehrlich. Aber sie hat durchaus mehr Rollen und Aufgaben, als nur Spitzensportler zu unterstützen und an ihr Maximum heranzuführen.
Was würde passieren, wenn die Elitesport-Förderung eingestellt würde? Der Sport hätte keine Daseinsberechtigung mehr – eine fatale Entwicklung. Der Sport lebt von den Träumen der Kinder und Jugendlichen, sportlich erfolgreich zu werden und ihren Vorbildern nachzueifern. Die Basis für eine sportliche Karriere wird in den zahlreichen Vereinen gelegt. Klar ist, dass nicht alle Sportler Weltniveau erreichen werden. Aber das Ziel soll es trotzdem für jeden sein. Mit dem Zusammenbruch – oder auch nur dem Rückgang – der Eliteförderung würde dieses Ziel wegbrechen. Und damit wäre dies auch das Aus für die Vereine und vor allem für das Ehrenamt, das sowieso schon seit Jahren in einer starken Krise steckt.

Vorbilder für kommende Generationen

Der Spitzensport kann nicht ohne den Breiten- und Vereinssport sein. Die erfolgreichen Athleten dienen als Vorbilder für die kommenden Generationen von Muller, Jungels und Co. Umgekehrt ist es aber genauso. Beispiel Gilles Muller: Seine erfolgreiche Karriere begann im Schifflinger Tennisverein, wo ihm ehrenamtliche Helfer die bestmögliche Unterstützung gaben, um später seinen Weg in den Profisport zu finden.
Also gibt es weder Spitzensport ohne Breitensport noch Breitensport ohne Spitzensport. Aber nicht nur Ergebnisse sind wichtig: Sport ist eine Lebensschule, Sport ist ein sozialer und integrativer Faktor. Dies wird immer mal wieder gerne unterschätzt, vor allem von den Politikern. Der Stellenwert des Sports ist traditionell in Luxemburg nicht hoch. Es reicht nicht, nur auf den Siegerfotos zu erscheinen: Es muss ein richtiges Bekenntnis zum Sport geben.
Und am Ende steht ja immer noch, dass Sport und vor allem Bewegung gesund machen und halten. Aber auch das Argument der „Bewegungsmauer“ und der Gesundheitskassen, die immer mehr belastet werden, funktioniert in Luxemburg nicht.

Premierminister Xavier Bettel und seine Regierungskollegen sprechen gerne vom „nation branding“: Sportler sind keine schlechteren Botschafter für das Land als Banken. Aber dafür muss erst in den Sport investiert werden, und zwar richtig und in allen Bereichen. Dann könnten sich die Politiker auch zu Recht mit den Siegern fotografieren lassen …