Ohne unsere Organe würden wir nicht leben können. Man kann sie sich als unsere Bausteine des Lebens vorstellen, die wichtige Aufgaben übernehmen. Zunächst denken wir wohl an unser Herz, wenn wir an ein Körperorgan denken. Auch die Lunge ist uns mit jedem Atemzug präsent. Viele von uns wissen auch, dass die Haut ein Organ ist, sie ist, mit einer Fläche von eineinhalb bis zwei Quadratmetern, sogar unser größtes Organ. Im Inneren unseres Bauchraums finden sich dann noch Leber, Magen, Dünn- und Dickdarm, Nieren und Milz. Auch der Blinddarm ist im Inneren unseres Körpers, er ist jedoch eins der wenigen Organe, auf die wir ohne weiteres verzichten können. Nicht zu vergessen ist natürlich unser kompliziertestes Organ, das Gehirn. Es besteht aus mehr als 100 Milliarden Nervenzellen und bildet zusammen mit dem Rückenmark unser zentrales Nervensystem. Hier werden alle Informationen unseres Körpers verarbeitet. Aber auch unsere Knochen und Muskeln sind Organe. Diese bestehen aus unterschiedlichen Geweben, denn laut wissenschaftlicher Definition sind Organe Teile des Körpers, die aus mehreren Gewebearten bestehen.
Das Herz
In der Mitte unseres Brustkorbes, meist ein wenig nach links versetzt, befindet sich unser Herz. Es besteht zu einem großen Teil aus Muskeln, mit diesen pumpt es pro Minute etwa fünf Liter Blut durch unseren Körper und das etwa 100.000 pro Tag. Übrigens, wenn wir verliebt sind, schlägt unser Herz sogar noch schneller, denn beim Verliebtsein werden im Körper verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die unseren Herzschlag beschleunigen. Der Körper wird sozusagen in Alarmbereitschaft versetzt, dieses Herzklopfen nehmen wir dank der Glückshormone Dopamin und Endorphin als angenehm wahr. Man sagt dann auch, das Herz schlage höher. Unser Herzschlag entsteht durch das Zusammenziehen und Entspannen des Herzmuskels. Das kann man auch hören, wenn man zum Beispiel sein Ohr auf die Brust eines anderen legt. Diesen Herzschlag fühlt man auch als Puls an bestimmten Adern.
Die Lunge
Sie ist wie ein großer Blasebalg in unserem Körper. Ohne darüber nachzudenken, atmen wir automatisch jeden Tag viele Male ein und aus, um den Blasebalg in Gang zu halten. Durch diesen Vorgang versorgen wir unseren Körper mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff. Spüren sollte man dabei nichts. Eine alte Ärzteweisheit sagt, wenn man sein Lunge spürt, ist man schon krank. Übrigens: Eine gefürchtete Berufskrankheit von Bergleuten ist und war die Staublunge. Das Land Luxemburg lebte bis in die sechziger Jahre von der Bergbauindustrie und so ist es nicht verwunderlich, dass viele Luxemburger Bergarbeiter an dieser Erkrankung litten.
Die Verdauungsorgane
Die von uns geschluckte Nahrung gelangt, nachdem sie die Speiseröhre passiert hat, zunächst in unseren Magen. Der hat beim Menschen eine sackartige Form und knetet unsere Speisen mit einem Magensaft kräftig durch. Anschließend gelangen diese Speisen in den Dünndarm, hier wird der Speisebrei in einem etwa fünf Meter langen Schlauch verdaut. Wertvolle Nährstoffe gelangen jetzt durch die Darmwand ins Blut. Am Ende des Dünndarms enthält der Brei nur noch unverdauliche Abfälle, die jetzt in den Dickdarm wechseln. Nun wird der Brei eingedickt, daher hat dieser Darmabschnitt seinen Namen. Abschließend kann er als Kot den letzten Abschnitt des Darms, den Mastdarm, verlassen. Übrigens: Warum knurrt eigentlich unser Magen, wenn wir Hunger haben? Rund anderthalb Liter Nahrung passen in unseren Magen, doch wenn er leer ist, haben wir stattdessen oftmals Luft im Bauch. Die Muskeln unseres Magens arbeiten jedoch automatisch weiter und so entstehen Schwingungen im Bauch, die durch den Hohlkörper Luft im Magen verstärkt werden, sodass wir sie sogar von draußen deutlich wahrnehmen.
Die Leber
Das zweitgrößte Organ bei Menschen ist die Leber. Bei Erwachsenen wiegt sie bis zu zwei Kilogramm. Man kann sich die Leber als eine große innere Fabrik vorstellen, die unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt, unser Blut kontrolliert und Schadstoffe ausscheidet. Sie dient auch als Nährstoffspeicher, der unseren Körper in Zeiten, in denen keine neue Nahrung zugeführt wird, versorgt. Übrigens: In früheren Zeiten machte man die Leber auch für schlechte Laune ihres Besitzers verantwortlich und sagte: „Dem ist aber eine Laus über die Leber gelaufen.“
Die Nieren
Die Nieren sind die Filteranlagen für unser Blut. In der Regel besitzen wir zwei Nieren, sie liegen an der Rückseite des Bauchraumes nahe der Wirbelsäule. Dabei holen sie zunächst das überschüssige Wasser aus unserem Blut. Weiterhin werden Giftstoffe gefiltert, so entsteht der Urin, der jetzt durch die Harnleiter in die Harnblase gelangt. Ist diese voll, müssen wir auf die Toilette. Übrigens: Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, gibt es Geräte, die anstelle der Nieren die Giftstoffe aus dem Blut filtern. Das nennt man Dialyse. Um diesen Menschen zu helfen, kann man auch eine Niere spenden, sie wird dann transplantiert. Dabei gibt der Organspender eine seiner beiden Nieren an den Empfänger ab. Wenn alles gutgeht, können beide mit nur einer Niere weiterleben. Die anstrengende und zeitraubende Dialyse entfällt dann.
Die Milz
Die Milz wirkt wie ein Blutfilter, dabei werden alte oder veränderte rote Blutkörperchen und Blutplättchen abgebaut. Auch Viren und Bakterien baut die Milz ab. Übrigens: Früher dachten die Menschen, dass die Milz auch verantwortlich für die Gefühle eines Menschen ist. Insbesondere wenn jemand wütend wurde, dachte man, dass derjenige an der Milz erkrankt sei. Im Englischen heißt Milz „spleen“ und so entstand der Ausdruck „Jemand hat einen Spleen“, wenn er sich merkwürdig verhält.
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