Das Dschungelcamp könnte gar nicht besser für deutschen Sender laufen: Nach dem erbitterten Streit mit den anderen Kandidaten hat Sarah Knappik, 24-jähriges Model, die RTL-Show in der Nacht zum Dienstag freiwillig verlassen. Die Show verbuchte am Montagabend aufgrund der Auseinandersetzungen eine Rekordquote, Kritik gab es von Ex-Kandidat Carlo Thränhardt.
Sarah Knappik in München (Bild: dpa)
Knappik hatte sich mit den anderen Dschungelcamp-Bewohnern, unter anderem mit dem Sänger Jay Khan und Schauspieler Mathieu Carriere, angelegt. Wegen ihres sich anbahnenden Ausscheidens hatte RTL am Montagabend darauf verzichtet, den vom TV-Publikum per Telefonvoting abgewählten Kandidaten nach Hause zu schicken. Wer das war, verrät der Sender nicht. Bis auf die hauchdünne Chance, beim Gewinnspiel erfolgreich zu sein, hatte das Publikum also nichts von seinen Anrufen.
Kurzfristige Entscheidung
«Aufgrund der sich entwickelnden Ereignisse in Australien haben wir gestern kurzfristig während der Livesendung entschieden, keinen Kandidaten per Zuschauervoting rauszuwählen», sagte ein RTL-Sprecher dazu. «Was sich in der Livesendung bereits andeutete, traf kurze Zeit später tatsächlich ein: Sarah entschied sich, das Camp zu verlassen. Die Möglichkeit, für Sarah zu voten, wurde daraufhin beendet.»
In der Live-Sendung am späten Montagabend hatten die Moderatoren Sonja Zietlow und Dirk Bach die Spannung hochgeschraubt. Auf dem Weg ins Camp zur Bekanntgabe, wer dem Zuschauerwillen nach seine Pritsche räumen muss, hatte Zietlow erklärt: «Wir haben gerade eben vor ein paar Sekunden erfahren, dass tatsächlich ein Star freiwillig das Camp verlassen möchte.» Die Spannung hatte ihre Folgen: 8,66 Millionen Zuschauer schalteten ein – so viele wie noch nie in der laufenden Staffel und in den vier Staffeln zuvor.
Streit eskaliert
Zuvor war der Streit um Model Sarah Knappik eskaliert. Nach einer Diskussion mit ihr flehte Carriere: «Sarah, bitte verlass uns.» Die 24-Jährige, die in einer Model-Casting-Show bekannt wurde, sah dazu aber keinen Anlass. Sie klagte: «Ich werde gar nicht für voll genommen.» Sie beschuldigte den Sänger Jay Khan, dass dieser bei einem Treffen vor der gemeinsamen Dschungelzeit eine inszenierte Liebesgeschichte geplant habe. Tatsächlich turtelte der 28-Jährige in den vergangenen Tagen mit Sängerin Indira.
Unterdessen übte der ehemalige Hochspringer Carlo Thränhardt, Teilnehmer der ersten Staffel Anfang 2004, Kritik am Moderationsstil von Bach und Zietlow. «Momentan ist es so, dass die Moderation die Sendung letztlich noch mehr auf ein unsagbar dünnes Niveau herunterzieht», sagte der 53-Jährige in einem Zeitungs-Interview. Die Kommentare seien «teilweise menschenverachtend». Wer sein Geld damit verdiene, «Kandidaten mit körperlichen Defiziten zu beleidigen, wie in der aktuellen Staffel geschehen, ist für mich im Massenmedium Fernsehen nicht tragbar.»
Elf Kandidaten hatten das Lager im Osten Australiens am 14. Januar bezogen. Jetzt sind noch sieben im TV-Lager. Täglich müssen einer oder mehrere zur sogenannten Dschungelprüfung antreten, wobei zusätzliche Essensrationen erspielt werden können. Zum Abschluss der Sendung wird am 29. Januar der «Dschungelkönig» gewählt.
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