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Jacksons Arzt kommt vor Gericht

Jacksons Arzt kommt vor Gericht
(dpa-Archiv)

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Zwei Jahre nach dem Tod von Michael Jackson steht jetzt dessen früherer Leibarzt vor Gericht. Die Anklage will beweisen, dass Conrad Murray den Medikamententod des Popstars fahrlässig herbeigeführt hat.

Nach mehr als zwei Jahren geht es nun vor einem Gericht in Los Angeles um die Aufklärung von Michael Jacksons Tod. Der Herzspezialist Dr. Conrad Murray (58) ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Mit den Eröffnungsplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sollte das Verfahren am Dienstagvormittag (Ortszeit) beginnen, also am Abend deutscher Zeit.

Unter Murrays Obhut war Jackson am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der Arzt hat mehrfach seine Unschuld beteuert. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu vier Jahre Haft.

Niederlage für Verteidiger

Am Montag hatte Murrays Team noch eine Niederlage einstecken müssen. Die Verteidigung wollte den Geschworenen ein Video von Jackson bei einem Presse-Auftritt in London im März 2009 zeigen, in dem er kraftlos und müde wirkt. Richter Michael Pastor lehnte dies ab, wie der US-Sender CNN berichtete.

Die Anklage wollte nach Angaben des Senders als ersten Zeugen den Choreografen Kenny Ortega bestellen und Videoaufnahmen von Jacksons letzten Proben für seine geplanten «This Is It»-Konzerte zeigen. Ortega sagte in früheren Befragungen aus, dass Jackson kurz vor seinem Tod noch fit und engagiert auf der Bühne gestanden habe.

Erschöpfter Michael Jackson

Murrays Verteidiger zeichneten in den vergangenen Monaten ein anderes Bild. Nach ihrer Darstellung war Jackson am Ende erschöpft und verzweifelt. Sie legten nahe, dass der an Schlaflosigkeit leidende Sänger medikamentensüchtig und möglicherweise lebensmüde war und selbst zu der tödlichen Dosis griff.

In dem rund einmonatigen Prozess werden Familienangehörige, Mediziner, Ermittler und Mitarbeiter Jacksons im Zeugenstand erwartet. Möglicherweise melden sich auch die Kinder des Sängers zu Wort. Prince (14) und seine Schwester Paris (13) waren dabei, als Murray und andere Helfer versuchten, den bewusstlosen Sänger in seinem Schlafzimmer wiederzubeleben.

Für Jacksons Familie sind Plätze im Gerichtssaal reserviert. Jeden Tag sollen außerdem per Lotterieverfahren sechs Tickets unter Fans und Schaulustigen verlost werden, wie eine Gerichtssprecherin der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.